Glückspudel 'vom Salzburger Kopf'

Kleinpudel – Black and Tan Pudel – Mittelpudel – Naturpudel-Allergie-Pudel

der perfekte Hund

Grad sitz ich wieder vor einem Körbchen voller wuselnder Welpen, beobachte sie einzeln, ihr Verhalten , ihr Aussehen und wie groß werden sie wohl, anhand von Körperbau und Kopf versuche ich erste Einschätzungen.

Gleichzeitig steht Amadou neben mir, deren Aufwachsen ich mit Argusaugen beobachte denn sie soll ja eine zukünftige Zuchthündin werden und deshalb muss alles stimmen, gerade erst schieben sich die unteren Fangzähne in ihre Position, oft auch ein kritischer Moment. Die oberen standen drei Tage lang doppelt, das sehe ich oft und weiß aber auch, dass sie immer schneller verschwunden sind, als man einen Termin beim Zahnarzt machen kann 😉

Was verlangen wir eigentlich von so einem Tier?  Da soll alles stimmen, angefangen von der Rutenhaltung, gute Winkelung, Beine gerade, keinen Fuß nach außen oder innen drehen, harmonischen Körperbau, nicht zu lang und nicht zu kurz und hochbeinig……eine schöne Brusttiefe und gut gelagerte Schulter damit die Haltung stimmt und der Kopf erhaben getragen werden kann. Die Ohren nicht zu lang aber schon gar nicht zu kurz, nach Möglichkeit nicht so viele Haare drin, die Augen nicht so groß und möglichst mandelförmig, klare Lider ohne Haare, gut pigmentiert, …… die Zähne sollen eine perfekte Schere bilden, kein Vor- oder Rückbiss, keiner soll fehlen, sie sollen weiß und sauber sein, der Nasenspiegel soll schwarz sein und auch bei den Aprikosen nicht die Tendenz zum Braunwerden zeigen. Ich vergass den Bauchnabel und die Hoden….. und den leichtfüßig eleganten Gang……. die schöne dichte Wolle und die gute Farbe, egal ob Blackandtan oder Fawn und nicht zuletzt den Charakter, nicht zu forsch aber auch nicht ängstlich, kooperativ und menschenfreundlich, im Rudel gut verträglich,  natürlich kerngesund und ohne die Veranlagung für irgendeine der bösen Krankheiten, die es gibt, also schlicht und einfach perfekt! Nicht mehr und nicht weniger.

Und dann beginnt im Kopf das Gedankenkreisen. Perfekt gibt es nicht ! An welcher Stelle wäre man bereit, Abstriche zu machen? Ist ein fehlender Zahn weniger schlimm als ein kleiner Fettnabel? Ist die Farbe nicht so wichtig oder doch eher die Haltung der Rute? Und wenn der perfekt gezeichnete BlackandTan dann aber doch eher ein Schisser ist, hätte man die Hoffnung durch die Wahl des Partners das alles auszugleichen? Und was wäre man bereit an körperlichen Mängeln zu riskieren oder hinzunehmen zugunsten eines tollen Charakters ?  Oder umgekehrt den absoluten Outcrosspartner zu wählen obwohl er einen deutlichen Jagdtrieb hat?

Es ist nicht einfach, diese Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau und doch – ist es nicht das, was den Reiz des Züchtens ausmacht? Jedesmal die Spannung dass er diesmal dabei ist …. der absolut perfekte Hund?

Und , ich wäre nicht ich, wenn nicht auch der ketzerische Gedanke aufkäme, was wohl wäre, wenn man uns Menschen mit ähnlichen Kriterien bewerten würde…… ich würde ja schon bei der Zahnkontrolle durchfallen;-)  ein lustiger Gedanke,  meine Mitmenschen mit ähnlichen Augen zu betrachten wie einen Zuchthund, das Kopfkino überlasse ich jetzt jedem selber 😉

PS: nach vielen Rückmeldungen hier und anderswo  glaube ich, dass ich noch etwas klarstellen muss. Es geht mir ausschließlich darum, die Gedanken bei der Auswahl eines neuen Zuchthundes zu schildern, das soll in keinem Fall heißen, dass ein „Fehler“ für den Hund als solchen ein Makel ist. Auch meine Hunde sind nicht perfekt, wichtig ist für mich als Züchter, sich diese Dinge nicht schön zu reden, sondern in vollem Bewußtsein der Unvollkommenheit eines jeden Lebewesens die nächste Verpaarung zu planen.

Und es wäre fatal, wenn nicht jeder den „perfekten“ und für ihn richtigen Hund hat. So soll es sein, sonst läuft irgendwas schief 😉  In diesem Sinne! Viele Spaß mit dem jeweils besten Hund der Welt !

7 thoughts on “der perfekte Hund”

  1. Das Wichtigste das man von „seinem“ Züchter erwartet ist, dass er nicht zugunsten von Ausstellungserfolgen oder sonstigen Profilierungsversuchen bewußt gesundheitliche Risiken eingeht. Und da meine ich keinen schiefen Zahn sondern Probleme, die dem Hund das Leben einschränken. Das, was z.B. die meisten Kurznasenzüchter tun – sie züchten bewußt eine Rasse, die später nicht so leben und spielen kann, wie es einem Hund zusteht. Ich weiß wovon ich rede, meine Bullies sind beide nicht richtig gesund, der der atmen kann hat dafür Keilwirbel und der andere „schnarcht“ schon beim normalen Laufen. Eine Schande!

  2. Liebe Frau Pohl,
    Diese vielen Gedanken macht sich wohl nur ein Züchter. Wir sind damals vor 2 Jahren bei der Suche nach einem nicht haarenden Hund gewesen. Dabei sind wir zum Pudel und auch auf die Seite der Glückspudel gestoßen.
    Nach dem Studieren dieser tollen Website waren wir uns einig. Hier können wir getrost

    auf einen Welpen warten. Besser kann ein Hund nicht aufwachsen. Und wie er sich später entwickelt hängt auch von uns neuen Herrchen ab. Wir haben es nicht bereut. Unser Emil ist ein Hund mit Charakter und das ist gut so.
    Noch viel Spaß beim Studieren des Z-Wurfs
    Wünscht Christiane Anger

  3. Hallo, ich finde Ihre Grdanken durchaus berechtigt. Würden sich mehr Menschen solche Gedanken machen, gäbe es vielleicht weniger „Vermehrer“.
    Und das schließ ja trotzdem nicht aus, das jeder “ seinen perfekten“ Hund hat.
    Und das ist mehr als gut so!
    Ich wünsche Ihnen einen schönen 3. Advent.
    Mit freundlichen Grüßen
    Susanne Engeldinger

  4. Liebe Karin,
    Es ist ganz einfach, ich gucke mir meine beiden Fellnasen an und weiß: sie sind perfekt! Perfekt für uns! Perfekt für mich! Ein wunderbares Gefühl!
    Und ich hoffe und glaube, dass es fast allen so geht!
    Und bemühe mich, für die beiden auch der fast perfekte Mensch zu sein!
    Liebe Grüße Barbara, Spok und Pille

  5. Ist denn nicht jedes Tier perfekt? Mit all seinen Fehlern, Schwächen und Mängeln – die ja nur wie Menschen als solche betrachten… Ich möchte den Hund auf der Wiese sehen, der zu seinem Artgenossen sagt, dass er häßlich ist, weil sich die Rute falsch kringelt, das braun zu dunkel ist oder das Fell zu glatt, zu kurz oder zu lang ist. Diese Maßstäbe setzen doch nur wir Menschen.
    Ob ein Zahn schief steht oder fehlt, ob Haare in den Ohren wachsen oder nicht, ob er beim Laufen den Fuß nach außen wirft – das ist letztlich doch egal.
    Wenn wir Menschen, die einen Welpen kaufen, den Hund mit seinen Fehlern und Schwächen akzeptieren, die ja auch liebenswerte Eigenschaften sein können und das Besondere ausmachen, dann hat jeder Halter SEINEN perfekten Hund. Vom Züchter gut und verantwortungsbewusst ausgewählt, in einer guten Welpenstube aufgewachsen – mehr können wir Hundebesitzer uns doch nicht wünschen!
    Und würden Menschen nach Hunde-Zucht-Kriterien verpaart, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Denn perfekt (nach menschlichen Maßstäben) gibt es nicht – weder bei Mensch noch bei Tier!

  6. Toll super kopfkino bei meinem 13 jahre alten kleinpudel gibt s nicht mehr viel was nicht zu „bemängeln “ wäre und doch er ist und bleibt unser Liebling und wir machen immer noch viel mit ihm . Z.b. unser Schatz geht sogar noch in den Alpen bis zu 18 km wandern.nordic walken muss man ihn seit 1 Jahr anleinen er sieht die Fahrradfahrer nicht mehr aber flott ist er noch. Gruß Dagmar und bagira

Kommentare sind geschlossen.

Kleinpudel – Black and Tan Pudel – Mittelpudel – Naturpudel-Allergie-Pudel

nach oben
error: Finger weg! Das ist meins !