Glückspudel 'vom Salzburger Kopf'

Kleinpudel – Black and Tan Pudel – Mittelpudel – Naturpudel-Allergie-Pudel

Nachgedacht……..

Ich mag ja Herrn Rütter, bzw seine Sendungen, denn ich finde, die Fehler anderer mit seiner Hilfe zu erkennen, kann besser sein als jedes Lehrbuch. Und ich empfehle besonders Hundeanfängern oft, sich „die Welpen kommen “ anzuschauen.

Aber manchmal stoßen mir seine Bemerkungen zu „guten Züchtern“ (oder auch schlechten) sehr auf und ich kann dem nicht folgen.

Als guter Züchter bereitet man seinen Hund auf jede mögliche Variante des Übergangs vor? Wie sollte das denn gehen? Ob sich der Hund am ersten Tag – man bedenke: weg von allem was er kennt, Gerüche, Geräusche, Umgebung und Menschen alles anders- vorsichtig verhält oder in die neue Wohnung marschiert wie Graf Rotz, das liegt nur dann am Züchter, wenn er seine Welpen ohne jeden Außenkontakt in Ställen oder Hinterhöfen aufzieht. Wie man an seinen eigenen Beispielen deutlich erkennen kann, liegt es so gut wie immer an der Rasse. Da ist ein Molosser oder ein Appenzeller eben deutlich anders gestrickt als z.B. ein Pudel, der aufgrund seiner hohen Intelligenz und Sensibilität natürlich erstmal vorsichtig ist. Ich wüsste auch nicht wie ich das trainieren sollte, ihn öfter mal mit jeweils wechselnden Menschen in andere Wohnungen schicken? Völlig unrealistisch. Und trotzdem kann er dann in genau dieser einen Wohnung mit Menschen die sich völlig anders verhalten als er es gewohnt ist und einem glänzenden Fußboden wieder unsicher reagieren.
Ebenso das Auto fahren, es ist so ein großer Unterschied ob sie mit mir oder den vertrauten Menschen aus meiner Familie fahren, sogar die Autos sind Gewohnheit und das nächste Auto klingt anders, wie auch der Fahrstil anders ist. Wenn dem Hund dann schlecht wird, kann es durchaus am Fahrstil 😉 oder am allgemeinen Stresslevel beim Abholen liegen auch das lässt sich nicht durch Training im Vorfeld beseitigen.

Leine laufen? Wenn ich das mit ihnen übe ist es überhaupt kein Problem, denn mit mir würden sie auch ohne Leine mitlaufen, aber welchen Grund sollten sie haben mit einem völlig fremden Menschen in eine dunkle Garage zu gehen?

Diese „Probleme “ heilt die Zeit und ich halte ganz andere Dinge für viel wichtiger. Zum Beispiel ……

……lernen meine Hunde, in Gegenwart des Menschen runter zu fahren. D.h. ich gehe nicht nur zum Spielen oder Füttern zu ihnen, sondern setze mich einfach in den Haufen bis sie alle ruhig werden und an mich gekuschelt einschlafen.

…..Ich bringe ihnen bei nicht in Hände zu beißen, ein Abbruchsignal wird installiert.

…..Wir gehen spazieren und sie lernen das Mitlaufen und ich etabliere ein Notrufsignal, auf das sie immer hören, wenn es ab und an geübt wird, und zwar unabhängig von einer Pfeife, die ich vielleicht im Ernstfall grad nicht zur Hand habe.

…….Sie lernen auch dass ich die Führung habe indem ich z.B. zwei Streithähne körperlich ausbremse, bevor sie sich zu sehr hochfahren.

…..Sie können still auf dem Tisch stehen und sich alles gefallen lassen was ich mit ihnen mache, auch Krallen schneiden ist kein Problem.

…..Sie laufen oft und in den letzten zwei Wochen fast ständig im großen Rudel mit, dadurch haben sie ein sehr gutes Sozialverhalten, kennen die Hundesprache und wissen wie man sich benimmt anderen Hunden gegenüber.

…..Meine Welpen haben jederzeit (außer von 23 bis 6 Uhr ) die Möglichkeit sich draußen zu lösen, von der dritten Woche an lernen sie auf jeden Fall ,nicht einfach überall zu pinkeln, das bedeutet dass diese Welpen sauber sind, wenn die neuen Besitzer darauf achten, natürlich muss man die Signale erkennen und wenn die offene Tür nicht möglich ist, den Kleinen schnell rausbringen. Übrigens zeigen das viele Hunde in den Beispielfilmen und nie hat er gesagt, dass das ein guter Züchter war, der ihnen das beigebracht hat 😉

Und ich gebe mir große Mühe all das meinen Welpenkäufern zu vermitteln.

Das alles erfordert viel Zeit, viel Liebe zur Sache und Engagement und wenn dann jemandem Zweifel eingeredet werden, nur weil der kleine Welpe am ersten Tag im neuen Leben etwas verunsichert ist, dann finde ich das fatal.

Ich möchte eigentlich damit nur sagen, dass man einen guten Züchter nicht daran festmachen kann, ob der kleine Yorki 10 Minuten nach dem Einzug ein bellendes Spielzeug vorsichtig beäugt. Anzweifeln sollte er da eher die Menschen die sowas kaufen und glauben ihrem Hund damit Freude zu bereiten.

Das musste ich mal loswerden 😉 und ich gehe davon aus, dass er das gar nicht so ernst meint, denn es ist sicher auch nicht einfach immer jede Situation sinnvoll zu kommentieren ………

11 thoughts on “Nachgedacht……..”

  1. Guten Morgen, wenn ich lese, worauf es Ihnen bei der Vorbereitung Ihrer Welpen ankommt, freue ich mich doppelt so sehr darauf, bald einen Ihrer Pudel adoptieren zu dürfen. Es sind genau die Punkte, die mir auch wichtig sind. Großes Kompliment für Ihre Einstellung, Sie betreiben Hundezucht mit Herz und Verstand!
    Liebe Grüße
    Susanne Siepe-Ludwig

  2. Hallo Karin, die Fine ist nach nach dem Hund unserer Tochter der erste Hund vom Züchter wobei für mich diese Bezeichnung überhaupt nicht zu deiner Pudelfamilie passt. Zu der Dackelbracke aus dem Tierschutz in Kroatien hätte ich niemals einen Hund haben können, der auch schon ein schweres Päckchen Vergangenheit mitbringt. Für uns war es sooooo wichtig, dass die Fine zusammenleben im Rudel somit Umgangsformen ( die Lucy gar nicht kennt) und Urvertrauen zu uns von Dir mitgebracht hat. Ich bin natürlich kein Experte aber Herr Rütter wir wohl auch selten auf Welpen treffen, die vor ihrem Einzug ins neue zu Hause mit so viel Herzblut und Sachverstand auf das Leben in ihrer Familie vorbereitet sind. Und das bei nicht 2 sondern 9 oder 10 Welpen. Vielen Dank dafür

  3. Guten Morgen,
    jetzt schreibe ich mal selbst einen Kommentar, denn ich fürchte ich habe mich missverständlich ausgedrückt 😉 Das sollte mitnichten eine Selbstbeweihräucherung werden, sondern meiner Sorge Ausdruck geben, dass Menschen, deren Pudel am ersten Tag im neuen Zuhause Unsicherheit zeigt, denken , sie wären an einen schlechten Züchter geraten.
    Und natürlich dass ich andere Ausbildungspunkte für wichtiger halte 😉
    Gruß an alle Leser! Karin
    PS: ich mag auch Herrn Ohligschläger und finde seine Sendung wirklich gut und lehrreich

  4. Ich denke mal, dass M.Rütter, wenn er von Züchtern redet, vom Durchschnittszüchter spricht….. Sie zählen aber in meinen Augen (und sollte Rütter Sie kennen, würde er es sicher auch so sehen) zu den Ausnahmezüchtern! Einfach und kurz gesagt: Chapeau!

    Was mich bei Rütter « etwas » stört ist, dass er (seine Worte) malchmal beinahe so rüberkommt, als müsste man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich nicht in erster Linie für einen Tierschutzhund entscheidet.

    Es gibt nämlich auch viele Gründe dies nicht zu tun….

    Liebe Grüsse Catherine Liechti

  5. Wahrscheinlich ist es eine gesunde Mischung von allem, die darüber entscheidet, wie sich ein Hund entwickelt. Ihre Vorarbeit war extrem wichtig und erleichtert vieles, das merken wir tagtäglich im Umgang mit Tinka – eine wichtige Basis für die weitere Erziehung! Tinka hat aber auch ein extrem ausgeglichenes und gleichzeitig unerschrockenes Naturell und ist trotz ihres noch jungen Alters unser kleiner Zen-Meister. Ihre Gelassenheit, die wohl zum Teil auf Papa und Mama, aber ganz sicher auch auf die ersten Lebenswochen bei Ihnen zurück zu führen ist, wird von vielen bestaunt. Und trotzdem gehört wahrscheinlich auch eine große Portion Glück dazu, ein so tolles Haustier zu bekommen. Liebe Grüße, Tinka + ihre Familie

  6. Als ich Pixi (Paulina) vor mehr als 8,5 Jahre bekommen habe wusste ich nichts vom Tikitiki signal, ist mir einfach vorbeigegangen. Als Pixi dann etwa 3 Jahre war habe ich davon auf der Webseite gelesen und dachte ich probiere mal. Pixi war weit weg auf der Wiese und war beschäftigt mit irgend etwas. Ich habe dann tikitiki gerufen wobei sie sofort mit der Aktivität aufhörte, hob den Kopf guckte erstaunt und ist ganz schnell zu mir gelaufen.
    Nach 3 Jahren!

  7. Wir wissen, vielleicht auch weil Ludwig unser fünfter Hund ist, Deine Vorarbeit sehr zu schätzen. Noch keiner unserer Hunde hat sich so schnell und nahtlos in unser Leben und unsere Abläufe gefügt.
    Liegt es an der Rasse?
    Liegt es an deiner Vorbereitung?
    Liegt es an Ludwig selbst oder liegt es an der inzwischen dann doch vorhandenen Hundeerfahrung??
    Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem.
    Ludwig ist unser erster Hund von einem Züchter.
    Seine Vorgängerinnnen (ja alles Mädels) stammten oder stammen aus Zufallswürfen oder dem Tierschutz. Wir waren sehr gespannt ob es einen Unterschied macht oder letzlich nach der Eingewöhung sogar egal ist aus welchem Hause das Tier stammt.
    Heute kann ich nur sagen, ja, es macht einen Unterschied, einen großen sogar.
    Alles ist so viel einfacher und selbverständlicher und die vertrauensvolle und für alles was kommt sooo unglaublich wichtige Bindung, stellt sich völlig selbstverständlich ein und muss nicht erst mühevoll erarbeitet werden. Ein kompetenter und engagierter Züchter wie Du ist für das Hundeleben goldwert.
    Ich befürchte nur dass es von dieser Sorte nicht allzuviele gibt.
    Bitte mach weiter so!!
    Liebe Grüße senden Uli und Piet mit Clara und Ludwig

    1. Wenn! ein Hund aus einer Zucht so liebevoll gelenkt aufgewachsen ist wie bei Karin wird es wohl nie Probleme geben.
      Ich habe allerdings auch miterlebt, dass eine Bekannte ihren Zwergpudel bei einer Züchterin gekauft hat und sich danach jede Menge Probleme entwickelt haben.

      Und noch ein Appell:
      Bitte gebt auch Tieren aus dem Tierschutz eine Chance. Die haben es sich wirklich „verdient“.
      Ich sehe mir jeden Sonntag die Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ an und würde am liebsten alle nehmen.

      Außerdem: Nach der Pandemie wurden so viele Tiere wieder „entsorgt“.

      Wer macht denn eigentlich die Probleme…Mensch oder Tier?

      Antwort von Karin:
      Tierschutz ist ein gutes Stichwort, weil es indirekt ja auch Hunde von irgendwem gezüchtet sind, die dort landen (frei vermehrende Auslandshunde mal abgesehen)
      Es sind die schlechten Züchter deren Hunde dort landen, aktuell die Corona gewinnler, wo viele dachten sich kurzfristig eine goldene Nase zu verdienen, denn die guten kümmern sich um ihren Nachwuchs auch wenn er mal nicht bei seinen neuen Besitzern bleiben kann. Würden die guten Züchter zugunsten der Tierschutzhunde aufhören blieben dann nur die schlechten über. Keine Lösung.
      Nur ein Gedanke, der keineswegs dagegen sprechen soll, sich im Tierschutz umzuschaun, bevor man zum Züchter geht. Ich verweise gerne auf meine Links zu Shelta und Zergportal

  8. Ich habe mir auch einmal eine Folge der Sendereihe mit Martin Rüttenauer angesehen.
    Mir gefallen die Sendungen „Hunde verstehen“ mit Andreas Ohligschläger.
    Da geht es in der Regel zwar nicht um Welpen, eher um sogenannte „Problem“hunde. Wobei sich meist herausstellt, dass das Problem „am anderen Ende der Leine“ liegt.
    Mit viel Sachverstand und Empathie den Hunden und ihren Menschen gegenüber zeigt er Fehler auf und begleitet in der Lösung derselben.
    Mich fasziniert immer wieder, dass sich die ihm unbekannten Hunde sofort an ihm orientieren und auf einmal ein ganz anderes „Gesicht“ zeigen.

  9. Dass bei unserem Dobby das Notrufsignal „Tikitiki“ zum Lieferumfang dazu gehörte, findet unsere Trainerin immer wieder ganz großartig.
    Liebe Grüße aus dem Wald,
    Uli, Willie, Hannah, Jamiro und Dobby

  10. also, das kommando „hol hilfe lassie! der kleine timmy ist in den brunnen gefallen!“ sollte so ein kleiner welpe wirklich schon bei der auslieferung können. 😉

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