Glückspudel 'vom Salzburger Kopf'

Kleinpudel – Black and Tan Pudel – Mittelpudel – Naturpudel-Allergie-Pudel

Pudelstandard

Oft liest man : Ich züchte nach Standard, – was heißt das eigentlich?

Der „Standard“ ist die festgelegte Beschreibung, wie eine Rasse im Detail auszusehen hat und welche Merkmale sie ausmachen, um Richtern, Züchtern und Ausstellern einen Maßstab an die Hand zu geben mit dem sie ihre Hunde bewerten können.
Leider führt die Verbesserungswut vieler Züchter dazu, dass im Standard gewünschte Merkmale überbetont und permanent verstärkt werden. Seit Jahrzehnten ist eine negative Entwicklung vieler Rassen zu bemerken, die Großen werden immer größer, die Kleinen immer kleiner, Falten stärker, Schnauzen kürzer und Hängeohren immer länger, aus all dem resultierende gesundheitliche Defizite immer stärker.
Je mehr ein Züchter Wert auf Standard und Ausstellungserfolge legt umso mehr ist er gezwungen diese Trends mitzumachen. Leider wird dort vorwiegend auf Schönheit und Exterieur geschaut. Wenn so eine Show den Namen Zuchtschau wirklich verdient hätte stelle ich mir Dinge wie Wesenstests, verpflichtende Nachzuchtbesichtigung und Gesundheitszeugnisse vor, wie sie bei manchen Hunderassen und bei der Pferdezucht bereits gang und gäbe sind. Kein Zuchthengst wird auf Dauer gekört wenn er nicht eine Leistungsprüfung ablegt und eine bestimmte Anzahl seines Nachwuchses vorgestellt wird.
Der Standard kann doch nur den Phänotyp beurteilen(optisch) , die genetischen Eigenschaften(Genotyp) des vorgestellten Hundes bleiben verdeckt und spielen bei der Bewertung keine Rolle. Wieviel wertvolles Ergbut geht durch die Überbewertung des „Äußerlichen“ verloren? (Z.B. von Größenzentimetern) Es gibt darüber leider keine Statistik aber der Niedergang so mancher Rasse spricht eine deutliche Sprache. Was ist schon Schönheit? Wieviele berühmte Eltern haben unbedeutende Kinder und umgekehrt? Eine Gewähr für wertvolle Nachzucht kann der Standard also nicht garantieren.

Auch am Pudel geht diese Entwicklung nicht ohne Spuren vorbei,, zwar hat ihn seine Frisierbarkeit sicher vor Schlimmerem bewahrt, die „Manipulationswütigen“ konnten sich an den Frisuren auslassen und mußten nicht den Körperbau des Hundes verändern. So ist seine gesunde Struktur „quadratisch, praktisch, gut“ erhalten geblieben, seine tolles Verhältnis zwischen Gewicht und Größe belastet nicht die Gelenke und läßt ihn zeitlebens leichtfüßig und beweglich bleiben.

Man lasse sich also nicht durch leere Worthülsen beeindrucken sondern verlange vom Züchter seiner Wahl diese mit Inhalt zu füllen. Wo liegen seine Prioritäten, was ist sein Ziel und welchen Weg geht er um das zu erreichen, in welchem Zustand sind seine Hunde und wie ist sein Leben mit ihnen.? Es ist wenig sinnvoll einzelne Eigenschaften (Größe,Farbe, Rutenhaltung z.B.) herauszupicken um diese gezielt zu „verbessern“ wenn man nicht ständig „das große Ganze“ nämlich den gesamten Hund als langjähriges Familienmitglied im Auge hat.
Mag sein, dass es völlig ausreichend wäre, eine gute Rasse wie den Pudel nicht zu verschlechtern durch Selektion auf einzelne Merkmale, sondern ihn einfach so zu erhalten wie er ist.

Und nun ein bißchen weniger sachlich ………

HUNDESHOW oder AFFENZIRKUS ?

Diese Überschrift las ich letztens in einem Hundeforum.
Der Pudel ist eine der wenigen Rassen bei denen sogar die Frisur im Standard vorgeschrieben ist.
Und auch bei mir beklagen sich immer wieder Käufer, die auf einer Hundeausstellung waren über die negative Präsentation dieser so wundervollen Hunderasse. Manch eine Frau die mühsam ihren Mann dorthin geschleppt hat, um ihn vom Pudel zu überzeugen, erreicht genau das Gegenteil. Er verläßt unter Protest die Halle mit den Worten „sowas kommt mir nicht ins Haus“
Genauso schlimm der Satz den ich letztens in Dortmund gehört habe : „Komm , wir gehen zu den Pudeln – zum Lachen“

Warum wollen die Verantwortlichen das nicht einsehen? All die Imageverbesserung um die sich einige Pudelzüchter (auch ich) bemühen ist mit diesen Bildern wieder hinfällig. Die immer wieder zu hörende Ausrede “ die FCI verlangt das so“ lasse ich nicht gelten. Leute, wenn es euch nicht gefallen würde, hätte schon längst ein Protest aller Ausstellungsteilnehmer zu einem Umdenken führen können. Die „Shows“ sind nämlich die Haupteinnahmequelle von VDH und FCI.
Ich bin stolz darauf mit jedem Wurf Welpen neue Freunde für diese wundervolle Rasse zu gewinnen, die zum größten Teil früher nicht im Traum daran gedacht hätten, sich einen Pudel auszusuchen.

….und niemand kann mir erzählen , dass das arme Tier, das seinen Alltag mit strammen Zöpfchen auf dem Kopf so verbringen muß  um einmal im Monatperfekt auszusehen  das schön findet.
Von kahlgeschorenen Hinterteilen und Genitalien garnicht zu reden.
Die Frage nach dem Tierschutz stellt sich hier zu Recht.
Natürlich ist dem Hunde seine Frisur egal – aber ganz bestimmt nicht die Prozedur die dorthin führt

Im Pudelspiegel, der Vereinszeitung des VDP las ich vor einem Jahr dieSchilderung einer amerikanischen Show-Veranstaltung und der Autor schrieb wörtlich :““ Zu bewundern ist die Geduld der Groomer, die bereits Tage vorher an ihrem Kunstwerk arbeiten und den ganzen Abend vor der Show, die Ergebnisse können wir dann im Ring bewundern.“

Kann man wirklich so verkehrt herum denken? Wer hat hier Geduld? Vergessen diese Menschen, dass es sich um Lebewesen handelt die da tagelang manipuliert werden? Ein erschreckendes Beispiel dafür , den Hund nur noch als Sache, als Showobjekt zu sehen.

Nach vielen Zuschriften möchte ich noch etwas hinzufügen:

Da es bei den Austellungen durchweg um reine Äußerlichkeiten geht (deshalb heißen sie ja inzwischen sehr treffend nur noch „Show) wird hier auch gnadenlos manipuliert,
Beim Pudel bietet sich das natürlich besonders an:
Körperliche Mängel werden durch geschicktes Frisieren kaschiert- Immer wieder sieht man die (zwar verbotenen) Haarspraydosen, bestenfalls werden dem Hund notdürftig die Augen zugehalten- was aber geschieht dabei mit seiner empfindlichen Nase? Den Rüden wird Parfüm unter die Nase geschmiert, damit sie diese schön hoch tragen und nicht durch die vielen Gerüche am Boden abgelenkt werden, charakterliche Probleme mit Tabletten in die eine oder andere Richtung „verbessert“. Farbe wird „geschönt“, man schaue sich nur mal die Liste der Färbe- und Verschönerungsmittelchen an, die die einschlägigen Kataloge bieten. Ich sah eine „Dame“ die dem Rachen- und Lefzenpigment ihres Hundes mit einem Edding nachhalf ! „Humaner“ sind Eyeliner und Augenmakeup. Kreide gehört bei allen weißen Hunden in den Pflegekoffer und einer Freundin wurde empfohlen, die Schnauze ihres Aprikot-Pudels doch mit Karottensaft einzureiben.

Es gibt sogar „Extensions“ damit der „Top-Knot“, die Langhaarhaube auf dem Kopf voluminöser wirkt.
Wird jemand dabei erwischt, so wird er zwar in diesem einen Fall disqualifiziert, aber im Grunde hat das für ihn keine Konsequenzen, bestenfalls wird ein wenig „hintenrum“ gelästert. Solange Richter augenzwinkernd solches Tun dulden anstatt einen solchen Aussteller für immer zu sperren wird auch kein Umdenken stattfinden. Das ist wie beim Doping – nach einiger Zeit hat jemand, der nicht mitmacht eben keine Chance mehr. Diese Entwicklung ist fatal.

Zudem weiß jeder Aussteller genau, welcher Richter seinen Typ Hund schön findet oder nicht und so meldet er auch nur dort, wo Aussicht auf Erfolg besteht. Plötzliche Änderungen in der Richterbesetzung haben so schon manches Mal zu fatalen Abstürzen geführt. So ist es durchaus vorgekommen, dass ein Hund beim einen Richter ein V1 und beim nächsten nur ein „ausreichend“ bekam. Was sind Bewertungen Wert, die so subjektiv getroffen werden?

Eines möchte ich betonen – Es gibt ganz bestimmt viele ehrliche Aussteller, die in fairem Wettkampf eine neutrale Beurteilung ihrer Hunde anstreben. Und es gibt auch genauso viele, die aus den oben genannten Gründen einfach nicht mehr hingehen.

 

Und zu guter Letzt möchte ich einen Mann zu Worte kommen lassen, der sein ganzes Leben lang für die Rechte der Hunde gekämpft hat und dem ich mit ganzem Herzen zustimme, auch wenn ich es selber nicht ganz so krass formulieren würde:

Zitat aus Gerd Hauckes Buch „Hund auf’s Herz“ :

Die armen Yorkshire, Malteser, Pekinesen, Afghanen, West-Highland, Fox und Airedale Terrier und – allen voran- die Pudel: Was müssen diese armen Hunde ausstehen, gepeitscht vom milden bis rasenden Irrsinn ihrer Besitzer und Züchter, geduldet und prämiert von Richtern und Ausstellungsleitern. Da wird gefönt, gewickelt und gewirbelt, gestrählt und geschnippelt, rasiert und geschmiert, gesprüht und garniert. Und gelogen und betrogen. Dieser kluge und freundliche Hund wird erbarmungslos zum Idioten frisiert, teils nackt, teils mit toupierten Pompons hier und nochwo. Nieren, After und Genital bleiben kahl. Gerade hier bräuchte der Hund Wärme. Ein grauenvoller Anblick. Eine Schande für alle mit dem Hund befassten Gremien und Verbände! Eine Tortur, diese tagelange, stets wiederholungsbedürftige Prozedur zur Herstellung einer Buchsbaumhecke von einem Hund…… prämiert wird hier kein Hund sondern sein Friseur – und Besitzer , die ihren Hund nicht verdient haben .

Was also bewirkt der Standard, was kann er verhindern? Er bewirkt nichts Gutes und verhindert nichts Böses und Blödes. Denn das, was beherzigt werden sollte, wenn es der Rasse guttäte, wird ignoriert. Auf das Unwichtige und Schädliche wird penibel geachtet. Das Überflüssige, Eitle gedulet wenn nicht sogar gefördert. Seltene Ausnahmen bestätigen die betrübliche Regel. (Zitatende)

 

 

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