Im Laufe der Jahre hat sich herauskristallisiert wie es am sichersten gelingt herauszufinden, ob einer meiner Hunde für den oder die jeweiligen Allergiker(in) geeignet ist.
Als erstes vermittle ich gerne ein Treffen mit einem vielleicht in der Nähe des Interessenten wohnenden Glückspudel um ein erstes Beschnuppern zu ermöglichen, wenn dabei nichts „passiert“ steht ein Besuch hier an und ein längerer Aufenthalt auf dem Hundesofa. Viele empfinden das als Erlebnis und entspannen während sie rundum bepudelt werden. Denn natürlich ist das Wohlfühlen auch ein Teil des Erfolgs. Allergie und Psyche hängt oft zusammen. Und wenn man zum testen kommt ist man natürlich sehr angespannt, weil vom Ergebnis soviel abhängt.
Kein Hund sollte läufig sein, denn in dem Moment verändert sich die Rüdenchemie, was man am verstärkten Eigengeruch deutlich merken kann.
Es sollten auch keine Welpen im Haus sein, denn diese haben oft sehr viel „Zeugs“ im Fell, da sie ständig übereinander klettern, raufen und toben, auch schonmal mit den Füßen durch das Pippi des Bruders rennen und deshalb viel mehr mögliche Allergene im Fell tragen als erwachsene Hunde.
Wenn dieser Besuch ohne Folgen bleibt, also die geballte Ladung ohne Reaktion geblieben ist, macht es Sinn ausgekämmte Haare der Elterntiere des zukünftigen Hundes mit nach Hause zu nehmen und ausgiebig zu testen. Ausgekämmt und auf keinen Fall frisch gebadet und von allen Körperregionen des Hundes. Nur so macht es Sinn, frisch gewaschen und abrasiert kann man wohl nur testen ob man das jeweilige Shampoo verträgt 🙂
Diese Haare sollte man in einem Netz auf der Haut befestigen oder nachts neben das Kopfkissen legen, was heißt, die Dauerbelastung testen.
Die Haare dürfen keinesfalls in Plastik aufbewahrt werden.
Wenn auch dieser Test ohne Folgen bleibt, kann man davon ausgehen, dass man nicht reagiert, wie es schon Dutzende von Allergikern vorher freudig festgestellt haben.
Ich schreibe bewusst nichts vom Pricktest, weil einfach die Praxis der oben beschriebenen Vorgehensweise bestätigt hat, dass es funktioniert, egal wie dieser Hauttest zuvor ausgefallen war.
All das kann nur in Bezug auf den nächsten Wurf geschehen, denn es macht nur Sinn die Haare der Eltern zu testen. Es ist tatsächlich vorgekommen, dass jemand auf die eine Verpaarung reagiert hat, dann aber beim anderen Züchter doch mit einem Pudel glücklich geworden ist.
Inzwischen haben wir weit über 100 Pudel erfolgreich an Allergiker vermittelt.
Ich bitte aber auch dafür um Verständnis, dass ich keinen Hund an Allergiker vermittle denen diese Vorgehensweise zu aufwändig ist oder die das falsch finden und sich lieber auf den Test beim Arzt verlassen.
Kann man gerne machen, aber nicht mit mir, dafür habe ich schon zu viele Pferde vor der Apotheke k…… sehen . 😉
und manch einer kann sich vielleicht gar nicht vorstellen, wie schlimm es wäre, sich wieder vom liebgewonnenen Vierbeiner trennen zu müssen.
Deshalb äußerste Vorsicht und zur Sicherheit lieber zweimal testen als einmal zu wenig.
Und- trotz aller Bemühungen- eine Garantie für ein langjähriges beschwerdefreies Zusammenleben mit dem Hund gibt es nie. Zuviel kann sich ändern, bei Mensch und Tier. Wenn man aber bereit ist, eventuell ein paar Einschränkungen auf sich zu nehmen, die Situationen, die den Intensivsten Kontakt bedeuten zu meiden, ist die Chance groß dass es gelingt.
Es gab sogar schon Allergiker, die durch den Hund so desensibilisiert wurden, dass sie später auch keine Probleme mit anderen Rassen mehr hatten.
Und, zu guter Letzt – die letzten Jahre haben gezeigt, dass es doch einen großen Mehraufwand bedeutet, sich für einen Allergiker zu bemühen, hinzu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit, den Hund zurück zu bekommen, deutlich höher ist als normal. Deshalb nehme ich in jedem Wurf nur noch einen allergischen Bewerber an, aus reinem Selbstschutz. Ich bitte dafür um Verständnis.