Manchmal erzählt mir jemand, er hätte einen Hund von einem „privaten Hobbyzüchter“ gekauft. In den allermeisten Fällen bedeutet es, einen Hund ohne Papiere, Eltern ohne Untersuchungen, oft wird der Rüde vom Nachbarn genommen oder der „nette Junge“ dem man beim Spaziergang begegnet. Und, was mich erstaunt und oft erschreckt, oft wird es als Synonym gebraucht für einen wirklich guten Hund, einzig weil er nur aus Freude an der Sache und nicht so richtig mit Absicht gezüchtet wurde.
Ist das wirklich ein Qualitätsmerkmal? Vielleicht verpaare ich unwissend zwei Hunde die eine ernste Krankheit tragen? Und was bedeutet eigentlich Hobbyzüchter? Und wo beginnt der Profi?a
Um Missverständissen vorzubeugen, es geht hier weder um den steuerlichen noch den gewerblichen Aspekt 😉
Als erstes fällt mir bei Hobby ein, dass man es zur eigenen Freude macht, wie Segeln oder Tennis spielen? Natürlich nicht zum Broterwerb, aber mit unterschiedlicher Intention. Manche betreiben ihr Hobby konsequent und verbissen, andere nur am Rande und könnten auch jederzeit auf ein anderes umschwenken. Immer aber macht man im „eigentlichen Leben“ und zum Broterwerb etwas anderes. Das gilt auch für die meisten Hundezüchter obwohl es eigentlich ein Widerspruch ist, denn die erwachsenen Hunde sind ja Teil unseres alltäglichen Lebens sofern wir sie nicht in irgendwelchen Zwingeranlagen wegsperren oder von Angestellten betreuen lassen, aber solche Züchter sind eh nur am Geschäft interessiert und fallen für mich in eine Extrakategorie, denn hier ist „professionell“ definitiv keine Qualitätsgarantie.
Aber wo ist der Unterschied, bedeutet Profi automatisch, dass man nur auf Geld aus ist? Dass man es nicht aus Freude tut? Oder bedeutet es nicht auch, dass man es professionell macht, also mit dem nötigen Ernst, Einsatz und Hintergrundwissen? Warum ist im Bereich Hundezucht der Profi eher verpönt? Warum betonen sie alle dass sie ja im Grunde draufzahlen? Ist es wirklich verwerflich wenn für den großen Einsatz am Ende auch was übrig bleibt? Das würde ja heißen, dass jeder der seinen Job gerne macht, umsonst arbeiten müsste?
Und warum kann ich nicht eine Liebhaberei zum Beruf (Berufung)machen? Bin ich dann ein Hobbyzüchter oder ein Profi? Oder ist es einfach typisch deutsch, solche Schwarz/weiß Malereien zu machen?
VDH-Züchter darf man eigentlich nur sein, wenn man Hobbyzüchter ist. Schon geht es wieder los mit den Fragen. Manche Züchter produzieren 100 und mehr Welpen pro Jahr. Trotzdem sind sie VDH-Mitglied. Also weiß auch dieser Verein nicht wie und wo er die Grenze setzt. Oder es ist ihm egal, denn für jeden Welpen kassiert er ja Gebühren?(was wieder professionell ist 😉 )
Jedenfalls kann ich nur sagen, dass diese Begriffe alleine rein gar nichts bedeuten für die Qualität der ausgewählten Zucht. Natürlich sind meine Hunde auch mein Hobby und da schließe ich mich der Defintion an, dass man auch im Betreiben eines Hobbies ein informierter und fähiger Laie sein kann 😉 und voll und ganz darin aufgeht.
Wieder einmal bleibt dem geschätzten Interessenten nichts anderes übrig als sich vor Ort selbst zu informieren, mit wem er es zu tun hat anstatt sich auf Worthülsen zu verlassen. Und ich kann nur immer wieder betonen, dass die Gesundheitsuntersuchungen das wichtigste sind. Nur so können wir die ohnehin gebeutelten Rassehunde gesund erhalten.