Glückspudel 'vom Salzburger Kopf'

Kleinpudel – Black and Tan Pudel – Mittelpudel – Naturpudel-Allergie-Pudel

Pepper

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und immer wieder werde ich nach Pepper gefragt und was aus ihr geworden ist, wie sich die Farbe entwickelt hat und welche Auswirkungen ihr Ausbildungsstop hatte. Ich bin gerne bereit, das alles wahrheitsgemäß zu kommunizieren!
Die Farbe – ja, wie immer bei den dunklen Aprikosen hat sie merklich nachgelassen und da haben besonders ihre ersten Kinder einen gewaltigen Schub gegeben. Man konnte förmlich zusehen, wie sie heller wurde, Aber, ganz ehrlich, ich finde sie immer noch schön, eben anders.
Dafür hat sie mit ihren ersten Kindern aber auch charakterlich einen positiven Schub getan, immer nett zu allen Besuchern und eine instinktsichere Mutter die problemlos neun Welpen groß zog, souverän hat sie die für sie völlig neue Situation gemeistert.

Pepper ist ein Jekyll/Hyde – Pudel, im Grunde exakt wie ihre Mutter. Sie hat vor nichts Angst und ist sehr temperamentvoll, aber leicht zu führen. Sie zieht nie an der Leine aber ein paar Extrahüpfer sind innerhalb des erlaubten Radius immer drin . Die Hummeln in ihrem Hintern machen es ihr manchmal schwer, trotzdem gehorcht sie gut und ein Sitz hat zwar immer viele Fragezeichen, aber sie bleibt sitzen   😉  Wenn  das Rudel um die Wette rennt führt sie es jodelnd an.
Im Haus ist sie eine absolut entspannte und freundliche Lady, klettert gern auf den Schoß, liebt jeden und alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, sogar die Katzen in der Nachbarwohnung, die für soviel Begeisterung meist wenig Verständnis zeigen. Sobald die Badezimmertür aufgeht springt sie voller Begeisterung auf den Frisiertisch und freut sich über alles was ich mit ihr mache. Welcher Hund wedelt schon beim Ohren reinigen ? Und sie ist nie aufdringlich, wie auf Knopfdruck legt sie sich hin und schläft, wenn grad „keine Zeit für’n Hund“ ist.
Sie  hat Eleganz und Haltung, bei Freude ist sie  ein absoluter Ganzkörperwedler. Groß, meine Traum- fünfzig-Zentimeter und 13 Kilo Gewicht. Von dem zuvor Gelernten hat sie nichts vergessen, ein kurzer Wink reicht und sie weiß wieder was „Sitz-Platz-Ran“ heißt.

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pepper1200Pepper hat ihr erstes Lebensjahr vollendet ! Sie ist  49 cm hoch und 52 lang, 11,8 Kilo schwer, hat ihr bezauberndes tänzelndes Wesen behalten und alle Gesundheitsuntersuchungen mit optimaler Bewertung absolviert.

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Vielleicht fragt sich jemand, warum in diesen Monaten nichts mehr von Erziehung und Ausbildung steht. Ich habe mich entschlossen, den Hund in dieser prägenden Phase der Pubertät, in der sich die Wege im Gehirn festigen und aus dem Chaos eine Ordnung werden soll, weitgehend in Ruhe zu lassen, keine neuen Aktivitäten anzufangen sondern nur ruhig und besonnen das bisher gelernte anzuwenden, sie möglichst wenig Reizen wie Triebförderung oder stressigen Situationen auszusetzen, denn sie begann nun doch etwas ungeduldig zu werden und ich will nicht dass sie das Hochdrehen auf dem Hundeplatz weiter ausbaut. Sie aber ständig zu korrigieren und „anzumeckern“ erscheint mir nicht sinnvoll.

Ich mache ganz gerne kleine – natürlich nicht repräsentative – Experimente. Mich interessiert wie es sich auswirkt, wenn man in der Pubertätsphase nichts macht außer dem täglichen Alltag zuhause, dem Rudelleben und gelegentlichen Spaziergängen. Viel Ruhe und Sicherheit um sie auf den richtigen Weg zu bringen an Stelle von Anforderungen und Action! Schaun wir mal !

pepper0801Pepper ist nun acht Monate alt ! Sie verkörpert mein Zuchtziel,  verspielter Charme und hoher Frustrationstoleranz. Ein wunderschöner Großpudelkopf mit viel Substanz, elegantes leichtfüßiges Gangwerk.. Ein Traumhund ! Jeder Besucher hätte sie sofort mitgenommen ! Ihre Farbe geht nicht auf’s Foto ! Auf jedem Bild sieht sie anders aus….. aber das ist nicht so wichtig.

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Was ja viele schon von Anfang an zu wissen glaubten – nun ist es tatsächlich eingetreten! Pepper wird bei uns bleiben

Leider hat sich der Gesundheitszustand von Peppers designierter neuer Besitzerin so drastisch verschlimmert, dass sie in dieser Situation die Verantwortung für einen Hund nicht übernehmen kann und will. Das Risiko besteht natürlich immer bei so einer Fremdausbildung.

Aber ich bin ja gar nicht böse drum, hat sich doch im Laufe der Monate herausgestellt was für ein Goldstück (im wahrsten Sinne des Wortes) da in mein Rudel hineinwächst. Eine Entscheidung die ich nicht fällen muss und die wie selbstverständlich heißt :
Pepper bleibt hier und wird der Farbklecks im Glückspudelrudel.

Nun haben wir einen Golden-Poodle, denn wenn je ein Hund diese Farbbezeichnung vedient hat, dann sie !

25.3. Leine laufen

darüber habe ich hier schon einiges geschrieben aber es ist ein Thema welches uns das ganze Aufwachsen begleitet und darüber hinaus immer wieder zu größeren oder kleineren Problemen führt.

Bei mir gibt es verschiedene Kommandos mit denen ich die verschiedenen Wünsche an meinen Hund artikuliere. Was ich nicht benutze, ist das Wort „Fuß“, denn das soll für Prüfungen reserviert bleiben. Will ich je eine BH laufen oder richtig Obedience machen, soll es ganz klar „deine Nase in Höhe meines Knies“ bedeuten und nichts anderes. Deshalb wäre es nicht gut, es jetzt anders zu belegen. Bei mir gibt es ein „Leine“, was bedeutet,“ ich habe dich jetzt in der Hand, bitte keine Spannung auf dieselbe“ und dann gibt es das Wort „Ran“ was mit oder ohne Leine bedeutet: „Bleib nah bei mir“. Kein exaktes Fuß denn das ist bei sieben Hunden um mich rum nicht für alle durchführbar, sondern ein „bleib nah bei mir“.

Dieses „Ran“ trainiere ich in täglichen kleinen Schritten, zunächst über das „Touch“ , das touchieren meiner Hand, führe ich den Hund vielleicht für 10 m an meiner Seite, mache probeweise mal eine Wendung und 10 m zurück. Das reicht schon für eine Übungseinheit. Nach wenigen Tagen halte ich nur noch die Hand hin und sage Ran und schon läuft sie freudig mit.(Zwischendrin gibt es auch Leckerchen(aus der anderen Hand) aber ich lasse sie nicht hinter dem vorgehaltenen Leckerchen herlaufen. Das kann man zwar auch machen, sollte es aber recht schnell wieder abbauen, es sollte immer nur eine Möglichkeit bleiben, dem Hund zu zeigen, was ich möchte. Keinesfalls möchte ich meinen Hund auf das stupide Hinterherlaufen hinter einem Leckerchen konditionieren.

Wenn ich das Gefühl habe, dass sie auf das Kommando reagiert, gehe ich auch raus, im Wald und später an der Straße und steigere so die Ablenkung unter der ich konzentriertes Mitlaufen fordere. So kann sie dann später leicht im Rudel mitlaufen, aber erst wenn sie- wie die anderen- bei „Ran“ so nah wie möglich bei mir läuft um an anderen Spaziergängern und Hunden vorbei zu gehen oder eine Straße zu überqueren.

Und das Kommando gilt auch an der Leine und sie läuft locker neben mir, nicht unbedingt „bei Fuß“ aber ohne Zug und auf mich achtend.

Die Meter, die ich sie konzentriert laufen lasse werden immer länger und ihre Reaktion auf das Kommando immer deutlicher. Ich muss wie immer darauf achten das Auflösungswort zu sagen bevor sie von sich aus die Übung beendet oder ihre Konzentration nachläßt.
Bewährt hat sich auch das „duale Führen“, an Halsband und Geschirr. Am Geschirr erwartet man keinen Gehorsam, klicke ich die Leine am Halsband ein für eine kurze Übungseinheit heißt das: „jetzt wird’s ernst“ 😉 Und am Halsband wird nicht gezogen sondern ordentlich gelaufen.
So kann ich später wenn ich mal irgendwo fremd bin auch mit der Flexileine gehen, dann tragen sie ein Geschirr und an diesem dürfen sie auch ziehen, was ja bei Flex nötig ist. Sobald die Leine mit dem Halsband kombiniert ist bedeutet es „brav laufen“

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Pepper mit Mama Dschinni in der Frühlingssonne

Im Welpentrubel fast unbemerkt hat Pepper ihr erstes halbes Jahr vollendet. Sie wiegt 9,2 Kilo und ist 46cm hoch. Ihre Farbe ist die ideale Tarnung für unsere Wohnung – da ich gewohnt bin auf schwarze Hunde zu achten, wird sie manchmal übersehen

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15.03. Bleib (?)

natürlich geht Peppers Ausbildung auch während der Welpenzeit weiter, täglich eine kleine Übungseinheit muss sein, schließlich soll ja was aus ihr werden 😉 Eine sehr wichtige Sache ist es , seinen Hund irgendwo ablegen zu können und zu wissen, dass er auch noch da ist, wenn man wiederkommt. Eigentlich ist Wort „Bleib“ ein unnötiges oder zusätzliches Kommando, denn wenn man seine Befehle verbindlich macht , was bedeutet, der Hund darf nie einen von selbst auflösen, wäre das „bleib“ völlig überflüssig, denn „Platz“ würde solange „bleib an deinem Platz“ bedeuten, bis ich ein Auflösungswort sage.
Genau das muss man trainieren.
Viele nehmen das Wort „okay“ aber- auch das kommt mir zu oft vor im Alltag und könnte den Hund verwirren. Ein nettes Auflösungswort ist ein hoch gerufenes „Free“ oder das englisch gesprochene „Release“ klingt auch gut und ähnelt keinem anderen Kommando. Aber man kann auch Käsekuchen oder Pfifferling nehmen, dem Hund ist es egal- Hauptache unmißverständlich.
Um also das „bleib“ bzw das Auflösungswort zu üben nehme ich wieder eine Decke(die es dem Hund erleichtert, an der Stelle zu bleiben, oder auch meine Jacke z.B.) und lege sie darauf ab. Wieder beginne ich mit hoher Leckerchendichte und werfe ihr diese immer wieder mit dem Wort „Platz“ verbunden zwischen die Füße,(Clicker wäre zusätzlich Klasse)so dass sie geradezu liegenbleiben muss, weil sie ja andauernd kaut. Dann gehe ich einen ersten Schritt zur Seite, eventuell einen nach hinten, nach mehreren Tagen tanze ich förmlich um den zufrieden kauenden Hund herum ohne dass er es beachtet. Aber- ganz wichtig! Am Ende kommt immer mein „Free“ begleitet von der unmißverständlichen körperlichen Aufforderung nun aufzustehen (ich hüpfe oder springe vom Hund weg oder animiere sie mit dem was beim jeweiligen Hund gut funktioniert) worauf sofort wieder eine Belohnung gegeben wird.
Sollte der Hund zwischenzeitlich von sich aus aufstehen wird er immer wieder ruhig und ohne zu schimpfen zu seinem Platz zurückgebracht. Sollte es nicht klappen wenn ich mich zwei Schritte entferne, gehe ich zurück auf einen Schritt, bis dieser wieder sicher funktioniert. Mißerfolge bedeuten immer, dass ich den Hund überfordert habe und in meiner Ausbildung einen Punkt zurückgehen muss. Es bedeutet niemals (und das muß ganz fest in meinem Gehirn verankert werden !) dass der Hund mich ärgern will und deshalb nicht gehorcht.
So lernt der Hund dass ein „Platz“ solange ein „Platz“ ist, bis es durch das Erlösungswort aufgehoben wird , wodurch ganz klar und automatisch im Laufe der Zeit ein sicheres „Bleib“ entsteht

25.02.  SITZ-PLATZ-STEH

peppersitzdedeuxMir ist aufgefallen, dass ich vielleicht doch mal etwas zu „Sitz“ und „Platz“ sagen sollte, denn natürlich müssen sie das auch irgendwann lernen. Das geht am einfachsten mit einem Leckerchen, das man dem Hund vor die Nase hält und diese damit „dirigieren“ kann. Nehme ich die Hand hoch folgt sie nach oben- und dann minimal gegen den Hund bewegt und seinem Popo bleibt fast nichts anderes übrig als runterzugehen damit der Kopf der Hand folgen kann. Erst wenn der Hund sitzt, sage ich „Sitz“ damit er die Haltung mit dem Wort verknüpft – irgendwann nach tausenden von Wiederholungen. Dann nehme ich die Hand nach unten und die Hundenase wird mir wieder folgen, erst nur der Kopf aber ich werde das Leckerchen nicht loslassen, beor nicht auch der Rest des Hundes am Boden liegt, dann kommt das Wort „Platz“ und das Leckerchen. (Es gibt auch noch andere Methoden den Hund ins Platz zu bringen, aber die sind bei meinen Pudeln bisher noch nicht nötig gewesen, denn sie kapieren es auch so). Der Einfachheit halber und weil’s so schön ist, bringe ich gleichzeitig auch noch das „Steh“ dazu und so macht das Training richtig Spaß und ist ein bißchen Hundegymnastik. Ich habe das mal gefilmt- wie immer wenn’s ernst wird gibt es ein paar Unsauberkeiten- wahrscheinlich weil ich angespannt war, dass es in der ruhigen halben Stunde in der niemand im Wohnzimmer war, klappen mußte, aber ich hoffe, man kann sehen wie es gemeint ist 😉

Ich fange eine neue Sache immer mit vielen Leckerchen und Clicker an. Wenn das klappt werden die Leckerchen nach und nach reduziert und der Hund soll auf die Handbewegung achten, das Click ist dann die Bestätigung dass es richtig ist und dann kommt nur noch gelegentlich etwas Leckeres. So habe ich später einen Hund der ohne Worte und auf Distanz diese Übungen ausführen kann, wenn ich dranbleibe und immer mal wieder 5 Minuten übe.

21.02. „Zu BESUCH“

Es ist natürlich wichtig, alle Situationen die es im Leben des erwachsenen Hundes geben wird, frühzeitig zu trainieren. Dazu gehören ganz bestimmt Besuche, wo auch immer, bei Freunden, bei Besprechungen oder in pepper0601Gaststätten. Der Hund soll lernen, dort entspannt auf einer Decke zu liegen und unauffällig zu sein. Dazu benötigen wir am besten eine kleine gewohnte Decke und einen Kauknochen. Ich bringe meinen Hunden das Signalwort „Decke“ bei.
Ich führe sie zu der Decke, veranlasse sie, sich ins Platz zu legen und gebe ihr dann den Kauknochen und sage „Decke“. Wenn sie ruhig liegen bleibt und sich mit dem Knochen beschäftigt darf auch mal ein Lob kommen, aber bitte nur mit ganz ruhiger Stimme, damit das kein Anlass zum Aufspringen ist.
Viel zu oft vergessen wir, das Wohlverhalten zu loben, stattdessen neigen wir eher dazu, zu schimpfen wenn etwas nicht klappt. Wie oft schon sah ich einen Hund brav neben seinem Frauchen sitzen, völlig unbeachtet, aber in dem Moment wo er aufspringt, wird er korrigiert = bekommt er Beachtung. Warum also sollte er sitzen bleiben?

Pepper ist heute 5 Monate alt und hat ihre Mutter eingeholt, ca. 43 cm hoch und 8,8 Kilo schwer, die Eckzähne sind ausgefallen und man sieht bereits die Spitzen der neuen ! Die Schneidezähne sind komplett neu und in der Kauleiste tut sich auch ne Menge. Bald wird sie mit dem Zahnwechsel durch sein – dann kann sie auch wieder ordentlich Knochen nagen ! Heute gab’s beim Tierhotel Kalbsrippen ! Genial!

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15.02. Nasen- Touch

den Pfoten „Tipp“ hatten wir ja schon, nun kommt der Nasen „Touch“ was bedeutet, bei Tipp drückt man was mit der Pfote und bei Touch etwas mit der Nase. Den Klicker können wir hierbei wieder gut gebrauchen und Pepper kennt ihn inzwischen als Zeichen, dass sie es richtig gemacht hat und als Versprechen auf ein Leckerchen. Dann pepper0511halte ich ihr meine offene Handfläche so hin, dass sie neugierig mit der Nase rankommt, sobald sie sie berührt gibt es klick und Leckerchen (aus der anderen Hand natürlich) Obwohl ich die Leckerchen in der linken Hand habe lernt sie nun ganz schnell, dass sie die rechte berühren muss damit das Erfolgserlebnis kommt.

Der Handtouch ist gerade für einen Rollstuhlfahrer ganz wichtig weil er so den Hund dirigieren kann, ob er vorn, hinten, links oder rechts laufen soll. Aber auch für „Fußgänger“ ist er eine gute Übung, die hilft in vielen Situationen. Z.B. hat Uschi ihren Briards begebracht, dass sie nur auf „Touch“ mit der Hand aus dem Auto geführt werden und es war lustig als mal eine Trainerin versuchte, die Hunde aus dem Auto zu holen und die sich nicht rührten, weil sie die Geste und das Zauberwort nicht kannte.

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13.02. Der Futterbeutel

von Jan Nijboer als „Preydummy“ also Beuteersatz erfunden und von ihm in seine komplette Hundeausbildung integriert, ist er aber auch für den, der nicht so weit gehen will, eine geniale Idee und kann im Hundetraining vielfältig benutzt werden, als Beuteersatz, als Apportel oder Motivationshilfe, Suchobjekt und einfach als Belohnung für Wohlverhalten.

Es macht also in jedem Fall viel Sinn, seinen Hund mit dem „Ding“ vertraut zu machen, man wird ein Hundeleben lang immer wieder darauf zurückgreifen können. Gerade ein Assistenzhund muss auf jeden Fall Dinge aufheben, zu seinem Herrchen bringen oder auch zu anderen Personen und lernt das auf diese Weise mit Freuden zu tun.
Gefüllt mit wirklich guten Leckerlis (was das ist entscheidet jeder Hund selber, bei uns sind es getrocknete Entenstreifen) beginne ich zunächst damit, ihn wie ein Mäuschen über den Boden hüpfen zu lassen um den Beutetrieb zu wecken. Begleitet vom geflüsterten „fang das Mäuschen“ und „krieg die Beute“ dauert es nicht lange, bis Pepper das Spiel mitmacht und voller Begeisterung meiner Hand und dem kleinen Futterbeutel folgt. Wenn sie dann zupackt lobe ich sie ganz dolle, er wird geöffnet und sie darf daraus fressen und sobald sie ein Stückchen genommen hat geht das Spiel weiter. Ich verlängere den Radius mit einem kleinen dünnen Strick. Wenn der Hund sehr schwer zu motivieren ist kann man die Beute auch an eine Reizangel hängen.pepper0510
Das ist bei Pepper nicht nötig, bereits beim ersten Wurf springt sie hinterher und packt die Beute. Es ist wichtig dass entweder der Hund oder der Futterbeutel an der Leine ist, denn damit weglaufen und weit fort von mir den Beutel zerlegen und Erfolg haben darf nicht passieren. Das Spiel läuft darauf hinaus, dass sie begreift, dass sie nur in Kooperation mit mir zum Ziel kommt. Nur ich kann das leckere Teil öffnen. Wir gehen also sinnbildlich gemeinsam jagen, sie bringt die Beute und dann fressen wir zusammen.. Natürlich tue ich nur so als ob

Wenn sie also auf mein Locken hin mit dem Beutel im Maul auch nur einen Schritt auf mich zu macht werde ich sie sofort bestätigen und hoffen, dass sie noch näher kommt, ihn mir bringt , damit ich ihn sofort aufreiße und sie ihre komplette Schnauze darin versenken lasse, das ist das größte, man merkt es ihr an welche Wonne sie dabei empfindet. Dann, hat es ganz schnell „klick“ im Hundekopf gemacht. Besonders schnell im Pudelkopf natürlich.(diese Bemerkung sei erlaubt) Bereits beim nächsten Versuch packt sie ihn- wenn auch noch vorsichtig- und bringt ihn mir. Dieses Teil ist so vielfältig, zum Beispiel kann man einen Hund, der gern jagd, damit wunderbar umlenken, denn auch so hat er einen Jagderfolg und er darf das Teil auch mal kräftig „totschütteln“.

Langer Rede kurzer Sinn- wer den Futterbeutel nicht benutzt- egal mit welchem Ziel – ist selber Schuld

 

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8.2. Abbruch ………..beim „Schnappi“ habe ich es schon erwähnt, aber natürlich ist es auch im ganzen Leben eines Hundes wichtig, ein Abbruchsignal zu kennen, etwas, das unmißverständlich bedeutet „hör auf mit dem was du da gerade tust“. Das Wort „nein“ kommt mir einfach im Alltag zu oft vor und ähnelt auch vielen anderen Begriffen wie z.B. „fein“ das ich auch oft als Belohnungswort höre. Oder mein Mann ruft durch’s Haus „Ist das Essen fertig?“ und ich rufe zurück „Nein“…. soll sich da der Hund jedesmal angesprochen fühlen ?

Schon seit 40 Jahren benutze ich den Zischlaut „Sch“ für ungewünschtes Verhalten,(der Begriff „lass das“ bietet sich auch an) das hat auch bei den Pferden geklappt und ähnelt sehr dem „Kusch“ das ich von früher auf dem Schäferhundplatz noch kenne. Am Anfang ist es nur ein ungewohnter Ton, der die Aufmerksamkeit des Welpen ablenkt und somit automatisch das, was er gerade tut, beendet. So benutze ich das schon bei den ganz kleinen Welpen wenn ich mal einen ausufernden Streit stoppe (sie sollen frühzeitig in ihr Denken integrieren, dass Menschen eingreifen ). Wenn ich die Zuwendung zu mir dann sofort und freudig bestätige ist das Signal ganz schnell gefestigt. Notfalls wird es durch eine, je nach Situation leichte bis festere Berührung mit den Fingern untermauert.

Seit Cesar Millan sieht(und hört)man inzwischen viele Leute, die inflationär mit ihrem Hund rumzischen und denken, der Ton an sich würde vom Hund verstanden. Das ist es natürlich nicht, denn der Hund muss auch etwas damit verknüpfen, deshalb muss bei Nichtbeachten sofort eine Reaktion von mir folgen. Das ist nicht immer einfach konsequent durchzuhalten, aber wie schon öfter gesagt – jetzt wird die Basis gelegt für ein angenehmes Miteinander in den nächsten 15 Jahren.
Bei Pepper funktioniert das großartig, sie ist ein sehr leicht zu beeindruckender Hund. Und ich habe ungeheure Freude wenn sie sich nach dem „Sch“ einfach hinsetzt und mich erwartungsvoll anschaut…. darauf kann man aufbauen !

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pepper010208Schleppleine    Zur Zeit beginnt die Phase, wo sie mit Vergnügen ihren eigenen Willen entdeckt. Das bedeutet, dass sie nicht immer reinkommt, wenn die anderen kommen, sondern eher winkt und sagt „tschüß, ich geh noch ne Runde schnüffeln“. Sie ist sehr anschmiegsam und liebt es körpernah zu kuscheln, aber draußen hört sie zwar auf meinen Abruf, nur die letzten 30 cm , die ich brauchen würde um sie festzuhalten, die kennt sie genau und hält Distanz. Das bedeutet zweierlei, erstens, sie ist klug und erwachsen genug um Zusammenhänge zu begreifen , aber zweitens unbedingt – keine Freiheit ohne Leinchen, denn sonst beginnt in diesem Alter das Fangenspielen und nichts macht einem jungen Hund mehr Spaß.(und kann den Menschen zur Weißglut bringen ) Ich stehe also immer auf dem anderen Ende der 2,5m Leine bevor ich sie zu mir rufe.Wenn sie kommt ist es gut, wenn nicht verkürze ich ganz unauffällig mit den Füßen die Distanz, dass sie nicht ausweichen kann. Ich nehme dafür nicht die Hand, denn die soll sie ja unbelastet genießen können ! Dann gebe ich ein Leckerchen, kraule sie und schmuse mit ihr bevor ich sie endgültig fest mache. So hat sie das Herankommen mit der Zärtlichkeit verknüpft und nicht mit dem gepackt werden, denn dazwischen ist zuviel Zeit vergangen. Wenn ich das beibehalte werden die kleinen Allüren auch ganz schnell wieder verschwinden. Aber genauso kann man umgekehrt hier eine gewaltig falsche Weiche stellen, wenn man sich- unter Druck vielleicht weil man schnell nach Hause muss- auf dieses Spiel einläßt. Es lebe die Schleppleine! Die in diesem Fall wirklich nicht lang und schwer sein muss und die selbstverständlich nur an einem Geschirr benutzt werden sollte !

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26.01. Umwelt Mit das Wichtigste ist die Gewöhnung an Umwelteinflüsse aller Art. So schleppen wir die „arme Pepper“ eigentlich überallhin mit. Gestern waren wir im Habakuk Hachenburg, einem Kindererlebnisgeschäft, wo von Einkaufen über gemütlich essen und spielen alles möglich ist – für Jakob und Pepper ein Erlebnis, spielende kreischende Kinder, ruhig sitzen während die Menschen ihren Kaffee trinken und dann doch wieder Action weil direkt neben uns eine Quadrokoptervorführung gemacht wurde. Der hat Radau gemacht, ist tief durch die Gegend geflogen und wirkte pepper0501selbst auf mich bedrohlich. Pepper hat sich in ihrer typischen Haltung hingesetzt und das Ding nur aufmerksam beobachtet. Da kam sogar der Verkäufer zu mir um meinen mutigen Hund zu beglückwünschen, er kenne es nur so, dass die Hunde flüchten oder deutlich Angst zeigen. Dieser kleine Wuschel wäre aber besonders tapfer. Da war ich schon stolz auf mein Goldlöckchen.
Danach noch ein kurzer Abstecher zu unserem Lieblingsplatz an der Nisterbrücke, denn auch den gurgelnden Fluß und die darauf schwimmenden Enten sollte sie gesehen haben. Jakob übt sich unermüdlich im Dinge ins Wasser werfen – auch gutes Training – die Steine fliegen an ihr vorbei und sie läuft nicht hinterher. Es sind die kleinen Dinge des Alltags die meiner Meinung nach viel wichtiger sind als Sitz, Platz, Fuß , denn dafür haben wir noch viele Hundejahre lang Zeit, aber die wichtigen Verknüpfungen im Hirn werden jetzt gelegt und da muss alles hinein was den stressfreien Alltag später ausmachen soll.

 

pepper041120.01. Apportieren
Natürlich muss ein Assistenzhund Apportieren lernen um später seinem „Chef“ auf Zuruf verschiedenste Dinge zu bringen und aufzuheben. Also gehört das mit zur wichtigsten Trainingsaufgabe in unserem Programm, ist aber auch etwas, was jeder normale Familienhund lernen sollte, denn es macht einfach Spaß !
Pepper macht es mir relativ einfach denn sie bringt vieles von selber. Da sie es auch hergibt- was nicht bei jedem Hund selbstverständlich ist- darf ich nur nicht den Fehler machen nicht sofort weiterzuspielen, damit sie begreift, wieviel Spaß sie auf diese Weise mit mir haben kann, was viel lustiger ist als alleine mit einem Kong im Maul über die Wiese zu rennen. Deshalb spiele ich sofort mit ihr und dem Ball wenn sie ihn losläßt und werfe ihn dann auch sofort wieder und die Jagd beginnt von neuem.. Wichtig ist mir jetzt erstmal zweierlei, dass sie es mir bringt und dass es verschiedene Dinge sind die ich werfe, um sie nicht nur auf den Ball z.B. zu fixieren, sondern dass es immer Spaß macht mir Sachen zu bringen.pepper0413 Wenn sie es dann in der Schnauze hat und auf mich zuläuft sag ich mein Bringwort sei es „Apport“ oder „Bring’s mir“ oder was auch immer. Hat man einen Hund, der nicht so selbstverständlich alles wiederbringt dann muss ein Leinchen dran, entweder an den Hund oder an den Gegenstand, denn damit abzuhauen ist selbstbelohnend und sollte nicht passieren um Fehlverknüpfungen auszuschließen.

Ich halte nicht so viel vom „Tauschen“ also dem Hund ein Leckerchen zu geben, wenn er mir was bringt, denn so erziehe ich eine „Maschine“ die auf das Leckerchen schielt und nicht auf Zusammenarbeit mit mir. Leckerchen ist nur für den allerersten Anfang um den Weg aufzuzeigen, bei Hunden die sich schwer tun, entweder mit dem Wiederbringen oder mit dem Loslassen, sollte dann aber schnell reduziert werden und durch ein fröhliches Spiel mit mir ersetzt werden.

4 Monate alt, 40 cm und 7,3 Kilo

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15.01. Habe ich schonmal was über Steadiness geschrieben? Das bedeutet soviel wie Ruhe, Beständigkeit, pepper0409Festigkeit.
Wahrscheinlich schon öfter 😉 Ich jedenfalls habe ein Agility-Seminar mit Herbert Köhler im Hundezentrum dazu benutzt mit Pepper genau das zu üben. In der großen Halle gab es zwei Parcours an denen trainiert wurde, einmal Anfänger einmal Fortgeschrittene. Allen gemeinsam ist eine gewisse Hektik- alle stehen unter Druck- und viel Lautstärke bei den Hunden. Es hat mich wieder nachdenklich gemacht, was diesen „Sport“ angeht sobald der Ehrgeiz der Menschen und der Trieb der Hunde angestachelt werden – aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls war es eine hervorragende Kulisse um mit Pepper Ruhe zu trainieren. Erst habe ich sie auf den Schoß genommen, sie hat am ganzen Leib gezittert, Lärm, Stress, und Bewegungsreize – es dauerte ungefähr 8 Minuten bis sie- von mir gänzlich unbeachtet- , sich zusammenrollte und entspannte. Das Herz konnte ich am Oberschenkel spüren, es schlug dann ganz normal. Nebenan lag im Körbchen ein Goldie der ihr ab und zu mit der Rute durchs Gesicht wedelte- auch das nahm sie hin…… nach einiger Zeit nahm ich sie vom Schoß und die nächste Steigerung war dann, dasselbe auf einer Decke am Boden zu pepper0410ertragen ! Die Hunde die dran sind, bellen um die Wette, die die warten müssen jaulen und winseln, die Cracks rasen in 2m Entfernung an uns vorbei- und Pepper sitzt dazwischen, schaut sich um und pennt ! Es ist das beste Training was man mit einem Welpen machen kann – Ruhe und Entspannung trainieren- Tempo und Aufregung kommt im Alltag von ganz alleine. Ich plädiere ja auch dafür, einfach mal eine ganze Welpenstunde den Kleinen nur zugucken lassen, aushalten, dass sich andere bewegen während man selber stillsitzen muss. (Stichwort Frustrationstoleranz)
Pepper vollendet in einer Woche ihren 4.Monat, wiegt aktuell 6,6 Kilo und ist so groß wie Sandy (ca. 40 cm)

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11.01.Pepper ist zur Zeit ein richtiges „Schnappi“. Um dem entgegenzuwirken und nicht dauernd getackert zu werden mit den nadelspitzen Zähnchen frage ich wieder das Rudel, wie man damit umgeht.
Eine eindeutige Strategie kann ich aber nicht feststellen, jeder Hund handhabt das anders. Vielleicht wird der Welpe auch so mit der ganzen Palette von „lass das“ ausgestattet, wer weiß? Gizmo ist am coolsten, der läßt sie einfach abprallen, er dreht ihr die Seite zu mit abgewandtem Kopf und reagiert ansonsten gar nicht. Ganz schnell stoppt das kleine Monster seinen Angriff, denn das macht ja keinen Spaß 🙁 …..
nicht mein Ding, wahrscheinlich habe ich nicht Gizmos „du- kannst- mich- mal-Ausstrahlung“ denn spätestens beim zweiten Eckzahn in meiner Wade werde ich emotional.(=sauer )
pepper0401Dschinni, (weil sie die Mutter ist ?) läßt sich am allermeisten gefallen, sie kann kaum laufen weil ihr dauernd was im Fell hängt, ab und an wird sie dann mal grantig aber soviel Geduld habe ich definitiv nicht.
Socke dreht sofort den Spieß um und nimmt die Attacke als Spielaufforderung worauf ein wildes knurrendes Knäuel entsteht in dem man nur gelegentlich an den Farben erkennen kann, wer grad oben oder unten ist. Okay, diese Methode sollte für mich indiskutabel sein.
Aber Cutie, die geht dem völlig aus dem Weg. Wie macht sie das? Sobald Pepper in ihre Nähe kommt wird sie steif – ihr Blick ist abweisend aber knapp am kleinen Monster vorbei, sollte Pepper die Distanz von ca. 30cm unterschreiten kommt noch ein ganz leichtes Knurren hinzu – und siehe da, Peppers Schwänzchen geht auf Halbmast, der Kopf geht runter, ein kleines Zünglein leckt über die Schnauze und sie dreht ab – weil- und das weiß ich auch, Cutie meint es ernst und jede weitere Annäherung würde deutlich gemaßregelt werden.
Aha- auch hier, Ruhe, Ausstrahlung, Ausbremsen und ein kleiner Ton. Ich setze mich also auf den Boden, das Pepperkind kommt angaloppiert, stürzt sich auf mich und will mich in die Nase beißen.Ich schaue an ihr vorbei, ein ganz kurzes „Sch“, ansonsten keine Bewegung und sie fällt in sich zusammen, rollt sich zwischen meine Beine und schaut mich fragend(?) an. Wie auch immer man diesen Blick deuten kann, der Erfolg ist verblüffend.
Was nicht heißt, dass sie es nicht kurze Zeit später wieder versucht, nun ist Konsequenz gefragt, denn sonst kann sie es nicht lernen. Notfalls müßte man ihr auch mal einen Stoß in den seitlichen Hals geben, wie es die Mutter auch tut, vielleicht dabei ein bißchen kneifen, denn auch Mama benutzt ihre Schneidezähnchen. Außerdem habe ich ihr ein paar Zweige von draußen gegeben, die sie liebend gerne schreddert. Denn irgendwo muss sie hin mit dem Zahnwechsel und dem Bedürfnis die kleinen Dinger irgendwo reinzuschlagen. Kauknochen sind dann wieder im Rudel ein Problem denn das gibt Streit und wenn ich nicht aufpasse hat ihr einer von den großen den ganz schnell entwendet.
Beißhemmung ist nicht angeboren sondern muss geübt und gelernt werden.

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Unsere Spaziergänge werden nun schon Hardcore-Training für den kleinen Hund. Wir sind jetzt soweit, dass ich Gizmo frei laufen lasse während ich von Pepper erwarte, dass sie ordentlich, ohne an der Leine zu ziehen, neben mir herläuft. . Seit einem langen Gespräch mit unserem Schäfer, der seine jungen Hunde ein Jahr lang an kurzer Leine den ganzen Tag neben sich hält erkenne ich wie wertvoll dieses Training auch für einen Familienhund sein müßte. Die Hunde lernen eben nicht bei jeder Bewegung loszuschießen, sie lernen nicht hinter den anderen herzulaufen und sie lernen auf das andere Ende der Leine zu achten an dem ihr Mensch hängt.(mein Lieblingswort, die FrustrationstoleranzHauptberufliche Schäfer, für die Hundeerziehung kein Hobby ist, sondern zu ihrer Existenz gehört, sollten wissen was sie tun.
Auch mein kleiner Wirbelwind muss lernen zeitweise und vor allem an der Leine ihre Wünsche zu vergessen und damit umzugehen dass es nicht immer so läuft wie sie es gern hätte. Und es ist immer wieder verblüffend – es funktioniert ! Und ich muß sie nicht bedauern oder sagen „das ist aber gemein“ denn all das sind menschliche Gedanken und Werte. Der Hund möchte nur eins : dass man ihm deutlich sagt was er tun peppergizmowolfsteinsoll. Dann macht er es. Klingt einfach? Ist es auch, nur wir machen mit unseren Hirnwindungen und Empathien ein Problem daraus…..
Ich fahre zur Zeit ein Stückchen weit weg um im Marienberger Wald eine Runde zu laufen. Dort hat man pro Stunde ca. 10 Hundebegegnungen. Der äußerst ruhige und entspannte Gizmo, den fremde Hunde eigentlich nicht interessieren ist hier ein leuchtend gutes Vorbild für Pepper und sie lernt an seiner Seite entspannt an entgegenkommenden Gruppen, Radfahrern und Joggern vorbeizulaufen. Manche Hundebesitzer bleiben stehen und fragen “ sollen wir sie sich nicht begrüßen lassen ?“ Im ersten Moment möchte ich diesem Impuls nachgeben und denke, dass das interessant und spannend für den kleinen Hund ist. Da ist das kleine „Empathie-Teufelchen“ wieder. Und gerade noch rechtzeitig sagt der Verstand : „Du erzählst anderen, man solle immer im Kopf haben wie man sich den erwachsenen Hund wünscht „
Ja, und von meinen großen Hunden erwarte ich, dass sie kommentarlos und entspannt an anderen Hunden vorbeilaufen, es wäre also völlig falsch, dem kleinen Hund jetzt beizubringen, dass eine Hundebegegnung = Party ist.
Wenn ich wollte, dass sie einen Hund wirklich kennenlernt würde ich es vorziehen mit beiden Hunden so lange parallel zu laufen, bis das Erregungsniveau gesunken ist und sie entspannt sind. Dann erst würde ich beide ableinen und spielen lassen.
Bei dieser Runde kommen wir auch am Großen Wolfsstein vorbei, den ich trotz trübem Wetters für ein Foto genutzt habe. Das „Bleib“ klappt auch schon. (fast 😉

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28.12.
In dieser Woche haben wir uns ab und an zurückgezogen um an einem stillen Ort den Pfotentipp zu üben. Ein Assistenzhund muß lernen auf Kommando etwas zu drücken, sei es mit der Pfote oder der Nase. Erfahrungsgemäß nehmen meine Pudel lieber die Pfote.pepper281220131 Also üben wir , dass Pepper diese auf eine Scheibe setzt. Ich habe gleich mit einer ziemlich kleinen angefangen, denn inzwischen weiß ich, wie schnell die Pudel das begreifen.Früher haben wir mit einer großen begonnen und diese mit Festigung der Übung verkleinert, diesen Schritt lasse ich einfach weg. Belohne ich am ersten Tag noch das zufällige Berühren der Scheibe mit einer Pfote so erkenne ich am zweiten Tag schon, dass sie begreift worum es geht. Und Pepper hat noch zusätzlich eine ganz neue Variante- Sie robbt im Liegen zur Scheibe hin und patscht mit beiden Füßen schwungvoll darauf.

Dann muss ich lachen- jeder Hund hat so seine eigenen Versionen 😉 aber dieser zweite Tag bereits hat bewiesen, dass sie schon weiß worum es geht und obwohl meine Hand mit der Belohnung ganz woanders ist, rennt sie zur geworfenen Scheibe und setzt ihre Pfote drauf um sofort das Wort „Tipp“ zu hören, verbunden mit einem Klick und einem Leckerchenpepper281220132

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Ach ja, der Klicker…… für mich ist er das beste Mittel zum Einstudieren neuer Sachen, denn nichts ist so präzise und immer gleichmäßig wie der Clicker. Und grad bei dieser Übung wo es darauf ankommt, die Zehntelsekunde der Berührung mit der Pfote zu bestätigen ist er besonders wertvoll.
Diese Scheibe wird allmählich noch immer kleiner werden, bis sie nur noch ein Punkt ist, den man dann auf einen Lichtschalter z.B. kleben kann, damit der Hund mit dem Wort „Tipp“ diesen betätigt. Ein erster Schritt auf einem langen Weg zu einem wundervollen Helfer und Kameraden für jemanden, der diese Hilfe im Alltag zu schätzen weiß. Socke z.B. ist mir heute noch eine große Hilfe, wenn ich bequem in meinem Sessel sitze und sie quer durch das Wohnzimmer schicken kann um die Tür zuzumachen 🙂

Pepper ist jetzt 14 Wochen 37cm und 5800 gr.

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26.12.

pepperweihnachtenEs ist schon erwähnenswert mit welcher Gelassenheit Pepper den Weihnachts- und Besuchertrubel unserer großen Familie hinnimmt. Wenn 26 Beine durchs Zimmer laufen, Stühle gerückt werden und Berge von Geschenken ausgepackt, liegt da ein kleiner Hund und schläft völlig entspannt. Man lernt ja auch nie aus und ich bin inzwischen ganz konsequent in dem Punkt „niemals die hohe Energie bestätigen“. Egal ob ich das Futter austeile oder zur Tür pepperweihnachten1hereinkomme, Zuwendung bekommt die Kurze erst wenn sie sich runterfährt. Das bedeutet, ich beachte sie nicht, schaue sie auch nicht an, reagiere aber sofort wenn sie sich dann ruhig hinsetzt oder auch stehen bleibt. Und das natürlich ohne Kommandos, denn die erzeugen wieder neuen Druck zumal sie in diesem zarten Alter noch gar nicht gefestigt sind. Ist es nicht so, dass wir dazu geneigt sind, sie gerade dann zu streicheln, wenn sie uns völlig außer Rand und Band begrüßen und anspringen,“ pöbeln und fordern“, wenn man es richtig ausdrücken will. Hätten wir ein Kind, dass uns, wenn wir zur Tür reinkommen erstmal anrempelt, uns fast umschmeißt und uns hinterher an den Haaren zieht, wie würden wir reagieren? Und was lassen wir uns vom Hund alles gefallen, nur weil er „so süß“ ist ?
Unglaublich wie schnell sie verstanden hat, dass sie den Hühnerhals sofort bekommt, wenn sie ruhig sitzt und nicht wenn sie wie eine Wilde zwischen den anderen herumhüpft. Man kann es im täglichen Umgang fördern oder man kann es reduzieren, gerade bei Hunden die von Haus aus ein gewisses Temperament mitbringen, lohnt es sich, darauf zu achten.

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pepper031021.12.

Oft wird man als Hundetrainer danach gefragt, wie man das macht, dass der Hund draußen im Konfliktfall (Konflikt = Hase rennt, Frauchen ruft -für wen entscheide ich mich?) auf mich achtet und den Konflikt zu meinen Gunsten auflöst. Ein wichtiger Schritt dahin fängt im ganz Kleinen an, Übungen im häuslichen Bereich, hier muss die Beziehung stimmen, damit es auch später draußen und im Ernstfall klappt. Eine ganz kleine aber superwichtige erste Übung dazu ist Folgende:

Man nehme in jede Hand ein Leckerchen, schließe die Faust und halte dem Hund die Hände hin. Erst in dem Moment wo der Hund -statt wie ein Irrer an der Hand zu knapsen oder zu scharren- mich anschaut – also Kontakt aufnimmt, geht wie ein Wunder eine Hand auf und der Kleine erhält sein Leckerchen. Ich glaube, Pepper hatte drei Versuche bevor sie begriff, gar nicht mehr erst an der Hand schnupperte sondern direkt den Blickkontakt suchte. Ist das nicht schön ? Für einen inneren Konflikt hat sie gelernt dass sie über Kooperation mit mir weiter kommt. Eine ganz wichtige Lektion für unser Zusammenleben.

17.12.

Drei Tage in der nässenden Nebelsuppe und ich will auswandern nachpepper161202 Mallorca oder so und dann kommt wieder die Sonne raus, kaltes klares Wetter mit 100km Fernsicht und ich bin mir wieder im Klaren, an welch schönem Fleckchen Erde ich hier leben darf, die Freiheit und die Weite, die die paar Grad Temperaturunterschied dicke aufwiegen .

Aber zurück zu Pepper. Zur Zeit spielen wir sehr intensiv das Namensspiel, denn das ist der wichtigste Ausbildungspunkt überhaupt. Abrufbar sein aus jeder Situation und verläßliches Herankommen. Um das zu festigen hole ich sie mir in die Nähe (habe aber das kleine Leinchen dran für Verbindlichkeit) und sage ihren Namen – sie ist maximal einen Meter von mir weg und nicht abgelenkt. Kommt sie zu mir , bekommt sie sofort ein Leckerchen, reagiert sie nicht, werde ich keinesfalls ihren Namen ein zweites Mal sagen, denn Hunde lernen zu zählen ! sondern muss dann mit anderen Methoden versuchen, dass sie zu mir kommt.. Zunge schnalzen, mit der Hand wackeln, vor mir am Boden kratzen und so tun als hätte ich was ganz spannendes gefunden- da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es macht Sinn ein Leckerchen zu nehmen, dass ich festhalten kann, sie knabbert und muss so länger bei mir bleiben, sie sollte nicht mit dem Leckerchen abhauen sonst konditioniere ich etwas Falsches . Aber beim Pudel ist das kein Thema und so haben wir vier oder fünf Erfolgserlebnisse hintereinander und das reicht für einen Tag. Größer und länger müssen die Einheiten gar nicht sein. Natürlich gehen wir auch immer eine kleine Runde gemeinsam, inzwischen ohne Partner, denn nun muss sie lernen auf mich zu achten und mit mir zu gehen. Ganz wichtig für einen Rudelhund der sonst nur das Mitlaufen lernt.

Nur für’s Protokoll 12 Wochen 36cm und 5012 gr

 

Hausleine (kleine Schleppleine)
– eine kleine leichte und flache Kunststoffleine ohne Schnallen und Schlaufen die der Hund ohne Hängen zu bleiben hinter sich herzieht. Besonders in den ersten Wochen des Welpen ist sie eine hilfreiche Unterstützung, den Entdeckungsdrang des Junghundes zu stoppen.
Mit der Hausleine verhindert man ungewolltes Hochspringen, Jagen, Graben, Stehlen, usw. Sie ermöglicht ein berührungs- und wortfreies Beeinflussen.
Wenn z.B. Besuch kommt stelle ich mich wortlos auf diese Leine, verhindere so, dass der allzu stürmisch begrüßt wird und kann dann den Hund freudig loben weil er so brav ist. Besser als das Hochspringen zu korrigieren.
Cutie z.B. neigte dazu, sich kritischen Situationen zu entziehen indem sie unter irgendwas kroch. Dann muss ich nicht locken oder betteln, nehme einfach das Ende der kleinen Leine und gehe kommentarlos damit weg – sie muss nachkommen und dafür kann ich sie loben ! Eine kleine geniale Alltagshilfe, natürlich auch für draußen !

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06.12.

So sieht es gerade unter meinem Schreibtisch aus während ich hier meine HP Einträge erarbeite. Pepper hat es ein wenig leichter als ihre Geschwister, denn sie muss keine komplette Umstellung ihres Umfeldes verkraften. Allerdings muß auch sie unglaublich viel lernen in dieser ersten Woche, raus aus dem Welpenknubbel und sich den ganzen Tag ans Rudel und unseren Alltag anpassen. Sie hat das erstaunlich schnell hinbekommen, ist absolut stubenrein und völlig unauffällig. Hatte ich Sorge vor der Mehrbelastung? Kein Problem, selten hatte ich so einen pflegeleichten Welpen. Sogar die Tatsache, dass sie nachts in der Box schlafen muss hat sie ohne Widerworte hingenommen. Ich kann sie einfach nicht frei lassen, zu viele Kabel hängen herum, sie würde auch die anderen nicht zur Ruhe kommen lassen und ich könnte nicht entspannt schlafen, weil ein Ohr immer auf sie lauschen würde . Man muss sich mal überlegen, wieviel sie also bereits in den ersten Tagen gelernt hat und wieviel mehr ein kleiner Hund lernen muss, der umgezogen ist. Da kann man doch sagen, dass es völlig angebracht wäre, ihn ein oder zwei Woche mal nur ankommen zu lassen ohne mehr von ihm zu verlangen. Ich plädiere für Zeit, Ruhe und Entspannung in der Ausbildung.

Wir gehen natürlich täglich eine kleine Runde spazieren. Dazu bekommt sie ein leichtes Geschirr um und eine 2,50m lange, ganz leichte Schleppleine (Hausleinchen) . Ich nehme Gizmo mit, ein erfahrener Althund macht so vieles leichter, vor allem wenn er so ein sonniges Gemüt besitzt wie Gizmo. Er ist ein absolut souveräner Hund und vermittelt bei Begegnungen mit Hunden Pferden und Menschen einfach nur Freundlichkeit und Entspanntheit. Und genau das soll sie sich abschaun, denn es ist soviel einfacher durch Vorbild zu lernen.

Ich lasse Pepper meist frei laufen, das kleine Leinchen gibt mir die Sicherheit sie schnell halten zu können, sollte doch mal was unerwartet Schlimmes passieren. Zwischendurch nehme ich diese Leine aber auch mal 5 Minuten in die Hand damit sie lernt, dass ich ihren Radius begrenzen kann und dass sie sich meinem Laufrhythmus ein wenig anpaßt. Dabei vermeide ich aber jeden Dauerzug, sollte wirklich mal ein Grasbüschel zu interessant sein um nach kurzem Schnüffeln weiterzutraben , lasse ich das Leinchen lieber fallen und vertraue darauf, dass sie schon nachkommt. Ich finde, ein Hund sollte lernen auf mich zu achten und nicht von mir beigebracht bekommen, dass ich immer auf ihn achte. Dem Hund ist das angeboren denn auch der Wolf im Rudel muß sehen wo er bleibt, das Rudel wird nicht auf ihn warten wenn es durch die Tundra zieht.

Leider sehe ich in den Welpenstunden fast nur Hunde, die an strammer Leine stehen. Oft zieht nichtmal der Welpe selber, sondern es sind die Besitzer, die auch immer wieder nachfassen, fühlen sie sich sicherer wenn sie den Hund spüren? Glauben sie gar, dass das zur Kontrolle nötig ist? Jedenfalls ist es sicher, dass der Hund sich an diesen Dauerzug gewöhnt- irgendwann sogar denkt, das müßte so sein. Und später dann macht man jede Menge Seminare zum Thema „Leinenführigkeit“ Nein, der Hund sollte bereits als kleiner Welpe ohne Zug neben mir herlaufen. Das erreiche ich eben dadurch dass ich immer wieder locker lasse – an Stellen wo das gar nicht anders geht , wie zB. einer großen Straße, würde ich ihn dann lieber auf den Arm nehmen.

Pepper ist jetzt 11 Wochen alt, 34 cm hoch und wiegt 4534 gr

Kleinpudel – Black and Tan Pudel – Mittelpudel – Naturpudel-Allergie-Pudel

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