Das ist eine verdammt lange Zeit. Und da ich erst spät angefangen habe mit der Hundezucht sagt das auch was über mein Alter. Dasselbe komische Gefühl was man hat, wenn die Kinder 40 (oder älter)werden ……
Wie hat sich die Welt und die Hundezucht inzwischen verändert! Mein erster Wurf in 2004 , erst wenige Menschen hatten eine eigene Homepage. Es gab tatsächlich noch Zeitschriften in denen man inseriert hat. Da ich immer schon Ansprüche hatte, habe ich sogar in der Frankfurter ein Inserat geschaltet und es haben tatsächlich Menschen angerufen!
Aber es war klar, eine Homepage muss her. Ich habe ja den Luxus mehrerer Kinder und die haben natürlich geholfen, die ersten Schritte für mich in diese neue Internet-Welt. „Damals“ gab es noch Homepage Programme die man im Computer bearbeitete und dann hochlud.
Bei den Hunden begannen die ersten Gentests die Runde zu machen, heiß die Diskussionen ob bei der PRA (die zu frühzeitiger Erblindung führt und bei den Pudeln häufig vorkam) der Gentest verpflichtend eingeführt werden sollte. Parallel wurde die DOK Augenuntersuchung eingeführt und auch nach 6 Jahren musste man nochmal zum Augentest, denn bis dahoin würden sich die genetischen Augenerkrankungen spätestens zeigen.
Auch hier eine enorme Entwicklung, inzwischen ist das selbstverständlich dass Gentests gemacht werden. Jeder Rasse werden spezifische genetische Krankheiten zugeordnet und untersucht, viele Labore wetteifern um noch größere Untersuchungspakete und viele bieten inzwischen gleich den Rundumschlag mit Farbgenetik an, gerade für uns, die wir BlackandTan züchten mit den immer wieder fallenden Aprikot-Pudeln ist das nicht unwichtig zu wissen was der Hund trägt bevor man eine Verpaarung plant.
Ach ja, und Apricot wurde inzwischen offiziell in Fawn umbenannt. Ich weigere mich aber standhaft, denn ich finde die „Aprikose“ einfach viel netter.
Gerade beginnt das Thema „genetische Diversität“ Kreise zu ziehen, auch das kann man inzwischen testen, es geht unaufhörlich weiter, ob das alles immer Sinn macht bleibt dahingestellt. Ich möchte z.B. den Deckrüden auch kennenlernen, seinen Charakter, sein Verhalten und nicht nur im Labor gucken ob die Gene passen. Und hilft uns genetische Diversität wenn wir äußerlich kranke Hunde züchten wie Bullies oder Möpse z.B.? Da können die Gene noch so divers sein, wenn das Grundgerüst einfach krank ist. Wir hätten jetzt die Chance, fast nur noch gesunde Hunde in die Welt zu setzen, wenn man sich aber die Entwicklung der Rassen so anschaut, haben wir das genaue Gegenteil gemacht. Bin ich altmodisch wenn ich nicht alles gut finde was neumodisch geschieht?
Das Wort altmodisch führt dann wieder zur Homepage, heute hat man Content Management Systems oder komplett vorgefertigte Homepages die jeder Laie bedienen kann. d.h., man kann direkt im Internet arbeiten, vieles geht automatisch, Bildbearbeitung ist ein Kinderspiel geworden. Ich darf gar nicht daran denken, wie schwierig die ersten Schritte im Photoshop waren, z.b. eine Figur sauber auszuschneiden oder den Hintergrund zu retuschieren. Heute kann das jedes Smartphone auf Knopfdruck. Man macht aus einem mittelmäßigen Bild ein schönes Porträt…. auch hier die Frage nach dem Fortschritt. Um es mal frech zu sagen, was taugt eine Kunst die jeder kann? Man kann gar nicht mehr stolz auf Erreichtes sein. Aber auch das bitte nur als Randbemerkung.
Wie schonmal erwähnt tummeln sich viele auch nur noch in den unsozialen Medien, Facebook oder Instagram. Dort ist alles noch einfacher, Filter und Vorgaben noch einfacher zu realisieren und dann auch noch weniger nachvollziehbar. Nur noch der Moment zählt und die Klicks und Likes. War man früher mit Namen Mitglied in ein oder zwei Foren so ist man heute anonymer Teil der ganzen Welt. Fortschritt?
Das alles geht mir durch den Kopf wenn ich an die letzten zwanzig Jahre denke. Nur die Pudel sind gleich geblieben und die Menschen, die sich einen Hund wünschen und die Fragen die gestellt werden, die Sorgen die man sich macht sind durch die Informationsflut noch mehr geworden.
Die Lösungsangebote aber auch und für das alles hat man kaum einen Wegweiser. Manchmal stehen mir die Haare zu Berge über den Schwachsinn, den man dort so findet. Ein kleines Beispiel, ich las letztens, dass man dem Hund das Jagen abgewöhnen kann, indem man ihm die Tasche voll Leckerchen zeigt, so dass er weiß, dass er nicht für Nahrung sorgen muss. Und ja, es gibt Bachblüten für Erziehungsprobleme, gegen Kläffer und Leinenaggression. Es darf einfach jeder verbreiten was er will und wir müssen uns zurechtfinden zwischen Gut und Böse, Betrug und Dummheit , Unwissen und Geldgier. Der Weg durch diesen Dschungel macht das Leben bestimmt nicht leichter. Das gilt natürlich nicht nur für die Hundezucht und Hundehaltung.
So eine enorme Entwicklung allein in 20 Jahren und alles beschleunigt sich ständig.Ich bin gespannt wie das alles weiter geht und wo das noch hinführt! Und grüße alle Leser!
Liebe Frau Pohl,
Sie haben ja so Recht: Die Welt verändert sich rasend schnell und man hat das Gefühl, dass sich das Tempo noch immer steigert. Oder empfindet man das nur so, weil man älter wird? Manchmal kommt man gar nicht mehr mit und die Informationsflut ist einfach zu viel, die Nachrichten zu negativ. Dann muss man sich einfach mal ausklinken und abschalten. Das geht am besten bei einem schönen Spaziergang mit dem Hund. Die Natur öffnet einem die Augen wieder für das Schöne. Und zum Glück ist ja nicht alles schlecht. Früher z.B. hatte man nicht die Möglichkeit so eine tolle und informative Seite wie die der Glückspudel einfach so aufrufen zu können und immer wieder Neues und Interessantes aus der Hundewelt zu erfahren. Sie machen sich sehr viel Arbeit damit und es macht großen Spaß, hier immer wieder zu stöbern. Wir können uns der Meinung der anderen Glückspudelbesitzer nur anschließen. Auch wir sind sehr glücklich mit unserem Oskar, der unser Leben vervollständigt hat und uns jeden Tag große Freude macht. Wir wünschen, dass Sie noch viele Jahre züchten werden und die Menschen mit Ihren wunderbaren Hunden glücklich machen.
Liebe Grüße aus der Eifel von Annette, Gerd und Oskar
Liebe Frau Pohl, die Welt verändert sich rasend schnell und manchmal kommt man kaum noch mit. Aber man muss nicht überall dabeisein. Vieles deprimiert einen nur. Doch ihre tolle Glückspudelseite bringt fast jedesmal Freude und ein Lächeln ins Gesicht. Und eins ist sicher: Schön immer haben Hunde unser Familienleben bereichert. Egal ob Dackel, Cocker, Mischling . Aber unser Glückspudel Emil (Vitali) bringt uns jeden Tag zum Lachen oder tröstet uns wenn wir mal nicht so gut drauf sind. Auch wenn er nur ein ganz normales Hundeleben führt.( Spazieren gehen, Ball und Frisbee fangen oder am liebsten Mäusenester ausgraben). Danach fressen und schlafen. Liebe Grüße Christiane Anger
Liebe Karin,
wie immer lesenswerte Gedanken die Dir durch den Kopf gehen.
Wie überall hat sich auch in der Hundewelt in den letzten 20 Jahren unglaublich viel verändert. Nicht immer nur zum Guten, aber auch nicht immer zum Schlechten.
Noch nie standen einem, egal zu welchem Thema, eine solche Flut an Informationen, Erziehung-, Futter- und Pflegetips zur Verfügung.
Leider oftmals von wenig Fachwissen und Erfahrung untermauert und wie fast alles, von Trends und Moden beeinflusst.
Dinge die noch vor 10 Jahren als das absolute non plus ultra galten, zum Beispiel BARF als reine Fleischfütterung (der Wolf geht nicht ins Getreidefeld) haben sich durch aktuelle Forschungsergebnisse überholt. Inwischen weiss man, es reagieren mehr Hunde auf Rindfleisch allergisch, als auf Getreide.
Noch nie war es so wichtig wie heute Informationen filtern zu können, sonst landet man ganz schnell auf dem Holzweg.
Deine Philosphie, Bewährtes nicht schnell über den Haufen zu werfen, aber sich Neuerungen nicht zu verschließen, ist goldrichtig.
Vor annähernd 20 Jahren war ich zum ersten Mal online auf der Suche nach einem Pudelzüchter. Dabei bin ich über Deine Seite gestolpert, seit dem bin ich treue Leserin.
In den letzten Jahren habe ich viel Informatives, Intelligentes, Nützliches und Nachdenkliches (nicht nur zum Thema Hund) bei Dir gefunden.
Seit zwei Jahren sind wir nun auch begeisterte Glückspudel-Besitzer.
Sich dem Mainstream verschließen, eigene Ideen entwickeln, eigene Schlüsse ziehen, Irrwege erkennen, Fehler zugeben, neue Wege suchen, das alles braucht Zeit.
Zeit die sich in der schönen neuen Welt der schnell lebigen Trends und Shitstorms kaum noch Jemand nimmt.
Ich hoffe Du nimmst sie Dir noch ganz lange und züchtest weiter mit viel Herz und gesundem Menschenverstand Deine wunderbaren Glückspudel und lässt uns alle online daran teilhaben.
Wir wünschen Dir und Deinen Lieben schöne Ostertage.
Es grüßen herzlich Uli, Clärchen und Ludwig.
in diesem jahr feiern wir 30 jähriges hundehalterjubiläum.
vor 30 jahren war sicher nicht alles besser. aber vieles entspannter, was hundehaltung anging.
manchmal wünsche ich mir eine zeitmaschine – aber nur für die gassi gänge.
heute soll ein hund besser erzogen sein, als ein kind.
und je mehr wir mit allen möglichen hundeerziehungsphilosophien zugeballert werden, umso mehr scheinen die leute mit ihren hunden überfordert zu sein.
mein erster hund war eine französische bulldogge. damals noch nicht in mode. er wurde ohne geröchel oder bandscheibenprobs fast 15 jahre alt. meinen letzten habe ich mit 2 jahren einschläfern lassen, da multimorbid.
heute kann man rassen, die man guten gewissens empfehlen kann, fast an einer hand abzählen.
und um alles wird eine religion gemacht. erziehung, ernährung.
sind die hunde deshalb entspannter und gesünder?
da bin ich doch gerne altmodisch und lasse den hund einfach hund sein.
altmodisch klingt halt immer so doof. nennen wir es doch einfach retro style oder vintage 😉
früher war halt doch mehr lametta…..
Liebe Frau Pohl. Ihre Homepage ist wunderschön. Wenn ich Lust auf schöne Pudelbilder habe blättere ich sie oft durch und genieße Ihre tollen Fotos und kleinen Videos. Ich bin zwar noch nicht alt, aber trotzdem altmodisch besonders was das Internet angeht und Webseiten die mir mit einem Klick über fünundzwanzigtausend Bilder versprechen überfordern mich einfach. Ihre Internetseite ist super schön. Vielen Dank dafür
Sibylle
Hallo Karin,
Ja, 20 Jahre sind eine lange Zeit. Wenn man darüber nachdenkt wird einem Angst und Bange. Ich bin gerne altmodisch, habe 1981 meinen ersten Pudel bekommen. Zu der Zeit ohne Facebook und Instagram und es gab auch noch keinen Kommerz was man in der Hundeerziehung alles tun oder lassen sollte. Das hat such so funktioniert. Heute haben wir unseren vierten Pudel und auch alle Größen die es gibt. Ich sage mal nach über 40 Jahre Pudelmama macht die Hundeschule Sinn für den Menschen der Hund hat Spaß. Ich möchte keinen Soldaten an meine Seite haben. Grundgehorsam ja, aber auch Hund sein dürfen. Wir sind nicht in Facebook und Instagram. Wer sagt uns denn was wir alles glauben können oder nicht. Ganz erschreckend finde ich KI der Missbrauch ist schon vorprogrammiert. Da bleibe ich lieber mit meiner Einstellung bei mir, und freue mich jeden Tag einen Glückspudel an meiner Seite zu haben der mir über den ganzen Mist auf der Welt nicht vergessen lässt, was wirklich zählt.
Ganz liebe Grüße von den Moll’s und natürlich Merlin